Nun zu etwas ganz anderem


Auf der Drehbuch-Akademie (ein bisschen Euphemismus darf sein) sollten wir zu „pitchen“ lernen, also den Inhalt einer Idee in einem Satz widergeben. Oder zwei. Als Beispiel wurde uns der Pitch von „Star Wars“ genannt: „Jaws in Space“.
Reiner Schwachsinn natürlich, aber genialer Schwachsinn, im Stil von BILD: „Wir sind Papst!“
Warum sollten wir pitchen lernen? Weil, wie uns gesagt wurde, „niemand lesen will.“
Schon gar nicht die «Green light guys“, jene Proponenten, die das okay für ein Projekt hauchen konnten. Und alle anderen, die selbst „Green light guys“ sein wollten, wollten sowieso nicht lesen.

Okay. Und was ist jetzt der Pitch von diesem Text? „Mach’s kurz“.
Es gibt Bücher, deren sind wenige, wo man mit bangem Blick, die verbleibenden Seiten checkt. Sie schwinden, und man will nicht, dass sie das tun; man will, dass diese Seiten immer weiterwachsen, sich vermehren. Kurz: Es ist ein Hammer-Buch. Und kein Kompliment für einen Autor ist erfüllender, als eben jener Wunsch, die letzte Seite möge nie kommen.

Liebe Schreibende: Keep it short and simple. Und ich bin euer Fan.
Warum? Die meisten von uns, mich eingeschlossen, sind einfach nicht gut genug.

Am besten immer das Verhältnis im Blick haben. Inhalt und Form:
Nun gut: Eine Binse. Wo gilt das nicht?

Ein ewig lang erzählter Witz braucht eine Hammerpointe, und wird doch meist von einem extra kurzen KO geschlagen.
„Bück dich Fee! – Wunsch ist Wunsch!»