Greg Allman 69, Denis Johnson 67 – morto

Vertieft in den Nachruf auf Greg Allman, der vor ein paar Tagen diese Welt verlassen hat, fällt der Blick dann doch auch auf eine kleine, unscheinbare Schlagzeile daneben: US-Autor Denis Johnson gestorben.

Mit beiden verband mich einiges: Mindestens ein Band von Johnson liegt immer auf meinem Schreibtisch, und «Fillmore East» von den Allman Brothers, ist das einzige Rockalbum das ich besitze und höre. Die anderen können mir gestohlen bleiben.

Gott oder irgendwer sollte die Lebern von grossen Musikern und grossen Autoren widerstandsfähiger ausstatten. So geht das nicht. Ganz entschieden nicht.

Ein wilder Ritt

Der Film -und Theaterregisseur, Übersetzer, Autor, Dramaturg und zeitweilige Kutscher von Edelkarossen, in denen er die Geldsäcke dieser Erde durch Wien karrte, Michael Grimm, hat seinen ersten Roman geschrieben. Halleluja!

Ein fuckin’ wilder Ritt, durch die Welt der Ruhmsüchtigen, Mordsüchtigen, Suchtsüchtigen und Liebhabern des gepflegten Geschlechtsverkehrs; ein Roman auch über den Liebling der österreichischen Intellektuellen, den Serienenmörder Jack Unterweger, den sie für Jean Genet hielten und noch immer nicht zugeben können, dass es doch nur ein krankes Arschloch war.

Man wird „Stirb, Ratte, stirb!» einen Roman noir nennen dürfen, aber eigentlich gehört er zu einem eigenen Genre: Er ist Grimm.
Lisez!

  • Taschenbuch: 260 Seiten
  • Verlag: TAIPAN CLASSIC; Auflage: 1 (21. März 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 395025496X
  • ISBN-13: 978-3950254969
  • Hans Frick (hr2 kultur Feature)

    Wir übernehmen heute wieder mal den Inhalt unseres befreundeten Blogs aus Dobler City und raten ebenfalls zu diesem Feature über den wichtigen, aber  fast vergessenen deutschen Schriftsteller Hans Frick:

    HANS FRICK (8)

    Heute, Hessischer Rundfunk, hr2 Kultur 18:04 Uhr

    Blaue Stunden – Auf den Spuren des Schriftstellers Hans Frick
    Ein Feature von Hanne Kulessa

    „Hans Frick wurde 1930 in Frankfurt am Main geboren. Es gibt wohl keinen anderen Frankfurter Schriftsteller, der diese Stadt so hart porträtiert hat wie der im Gallusviertel aufgewachsene „Juddebub“. Mit dreißig Jahren schrieb Frick seinen ersten Roman, in dem ein KZ-Arzt, verfolgt von Schuld und Alpträumen, versucht, einen Prozess gegen sich selbst zu erwirken. „Breinitzer oder Die andere Schuld“ erschien 1965. Frick war befreundet mit dem Hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, mit dem Philosophen Georg Lukács, mit dem Schriftsteller Erich Maria Remarque. Er, der Autodidakt, der uneheliche Sohn einer Arbeiterin, fand große Anerkennung, aber seine Lebensangst und seine Wut auf die Gesellschaft blieben. Er schrieb sich in vielen Romanen, Hörspielen, Filmen diese Angst vom Leib, trank gegen sie an, aber trotz des immensen Alkoholkonsums blieb sie seine ständige Begleiterin. “Wann werde ich abgeholt?“ Diese Frage aus der Kindheit verfolgte ihn bis zum Schluss. Hans Frick veröffentlichte 1980 sein letztes Buch „Die Flucht nach Casablanca“. Danach zog er mit seiner Frau Karin zuerst nach Portugal, dann nach Spanien, wo er 2003 starb. Das Feature von Hanne Kulessa folgt den literarischen Spuren, die Hans Frick in Frankfurt hinterlassen hat, es kommen Weggefährten zu Wort und Frick selbst mit Auszügen aus Interviews und Lesungen.“ (hr2-kultur 2016)