Abartig

Derweil der Westen sich anstrengt in Afghanistan eine Hungerkatastrophe zu verhindern, damit diejenigen, deren Job dies wäre, nämlich der der Taliban, ungestört dem einzigen Job, den sie wirklich beherrschen nachgehen können: Beten zu ihrem Märchengott, in dessen Namen sie unterdrücken, foltern und töten.

Das ist in gewisser Weise abartig.

Filmszenen die nerven (5)

Fernsehkrimis, Landkrimis, Stadtkrimis, Bezirkskrimis, Bergkrimis, Waldkrimis, Theaterkrimis, Alpenkrimis, Flusskrimis, Arschlochkrimis, Fut-und Beidlkrimis, Genderkrimis, Krimikrimis, Krimi-im-Filmkrimis, Vater und Mutter-Krimis, Dorfkrimis, religiöse Krimis, satanische Krimis und so weiter und so fort.

Wann hört das endlich auf? Wann wird der Verschwendung meiner Gebühren Einhalt geboten, und auf diese absolut geisttötenden, unendlich langweiligen, und von Schauspieler darstellenden Statisten verbrochenen allabendlichen Hühnermist verzichtet?

Wann? Quando? Wann?

Filmszenen die nerven (4)

Wann genau wir die Szene das erste mal erblickt haben könnten, ist nicht überliefert. Oder besser: ich habs nicht rausgekriegt (hab mir aber auch keine Mühe gegeben).

Schätze mal, dass ein Drehbuchautor die Idee hatte. Auf der Suche nach einem Ort in einem Büro, einer Spitals-oder Cops-Lobby, an dem Dialoge die Handlung vorwärtsbringen konnten, und wo der Ort selbst, eine gewisse Dramatik enfalten konnte.

Der Getränkeautomat!

Man trifft sich vor dem Ding, eher zufällig. Und da es langweilig ist, jemandem zuzusehen wie er eine Münze in den Schlitz steckt, einen Knopf drückt und dann eine Coke nach unten rauscht, und man das Ding auch noch zur Charakterisierung der Akteure benutzen konnte, durfte der Automat nicht einfach funktionieren.

Die Folge: der Automat wird mit Tritten, Faustschlägen usw. traktiert. Oder der Sanfte, Findige, Coole taucht auf um ihm die Wange tätschelnd die Coke zu entlocken.

Gute Idee.
Nur.
Wenn – seit Jahrzehnten – ein Automat ins Bild kommt, weiß man was als nächstes geschieht. Immer dasselbe. Das Ding funktioniert nicht. Es schient in der ganzen fuckin’ Filmwelt keinen einzigen heilen Automaten zu geben.

Das nervt.

Herbert Achternbusch (1938-2022)

„Du hast keine Chance, aber nutze sie“, das konnte man Anfang der 80-er, während der Jugendunruhen, überall hören und lesen, und kaum jemand wusste, wer der Urheber dieses Spruchs war. Ja, ER war es.

Gegen Ende der 80-er zeigten wir im Kinok (St. Gallen) seinen Film „Das Gespenst“. Die Sehwilligen mussten sich durch einen dichten Riegel bigotter Beleidigter durchschieben, denen er mit dem Film das Privileg eines verletzten religiösen Gefühlchens verschafft hatte.
Nun ja, von Erbärmlichen ist kein Humor zu erwarten, dabei hatte Achternbusch die definitiv lustigste Szene eines deutschen Films geschrieben und gedreht: Jesus, der auf den Wasser geht, und sich beklagt, dass er einfach nicht eintauchen kann.

Danke für jenes, und danke für dies.

Filmszenen die nerven (3)

Eine lachhafte und auch nervende und immer wiederkehrende Szene ist jene, in der ein übertölpeter Bewaffneter aufgefordert wird die Waffe fallen zu lassen oder wegzuwerfen.
Das tut er dann meistens auch. Er wirft sie weg. Lässt sie zu Boden fallen.

Wer jemals eine geladene und entsicherte Pistole, einen Revolver in der Hand gehalten hat, würde das Ding niemals einfach zu Boden fallen lassen. Wer weiß was geschehen wird.
Waffen sind teuer, sind genau gearbeitete Werkstücke, die Schaden nehmen, wenn man sie einfach auf den Beton knallt.
Es ist einfach nur lächerlich und nervig, wenn die Heroes und die Cons ihre geliebten Werkzeuge einfach achtlos, als wärs Kaugummipapier, zu Boden fallen lassen.

In neueren Filmen sind schon Ansätze zur richtigen Waffenbehandlung zu sehen. Man bückt sich, und legt die Pistole sachte auf den Boden. Ja. So macht man das …

Filmszenen die nerven (2)

Wieder einmal sehe ich mir diese fuckin› gute Westernserie „Deadwood“ an, und gestern war der Part dran, in dem Wild Bill Hickock erschossen wurde. Tarurig. Denn Wild war ein guter Kerl, ehrlich zu sich selber, hilfsbereit, und er hatte einen untrüglichen Sinn für Leute die Böses im Sinn haben.

Und dann kam’s: Wild tat eigentlich nichts anderes als Poker spielen, Whiskey trinken und den Mitmenschen helfen, was ihm aber die Todfeindschaft von einigen üblen Zeitgenossen eingetragen hat, und trotzdem setzte er sich mit dem Rücken zur Tür, was ihm dann auch eine Kugel in den Hinterkopf eintrug.

Mit dem Rücken zur Tür?! Hell, habt ihr sie noch alle? Niemals, nimmer, nicht in den dreitausend Jahren würde sich Wild unter diesen und anderen Umständen, mit dem Rücken zur Tür setzen. Nie, nie.

Was war los mit euch, ihr irreguten Scenewriters? Habt ihr vor dem Schreiben mit Wild und Calamity Jane gesoffen und dann noch vor dem Duschen und horribel verkatert, so einen Scheiß hingepfuscht?
Schande über euch!

Euer enttäuschter Fan

A.N.

Filmszenen die nerven (1)

Keine Ansprache zum neuen Jahr (2022), keine Lust auf Covid-19-endless-talks, keine Idee zur Rettung der Menschheit, keine Meinung zu den meisten Meinungen die meinen ihre Meinung werde unterdrückt, aber … viele Filme gesehen. Schon immer. Schon vor 30 Jahren. Und jetzt noch mehr.

Filmszenen die nerven. Nr. 1

Typen die Holzhacken, respektive Scheite spalten. Nervt. Warum? Weil sie alle so tun, als Könnten sie’s. Aber sie könnens nicht, haben keine Ahnung auf was es ankommt. Da haben die ein Scheit, astlos, trocken, unterarm groß. Und was machen die Luschen? Sie holen aus und lassen die Axt niedersausen als müssten sie einen Stier fällen. Dabei würde das Scheitchen schon auseinanderfallen, wenns mans mal böse anguckt.

Natürlcih sprizten die Teile durch die Gegend wie nach einer Explosion.
Gutes Holzspalten geht anders. Der beste Spalt ist, wenn nur soviel Power aufgewendet wird, dass die zwei Scheitteile noch auf dem Hackklotz stehen bleiben und man sich nicht nach ihnen bücken muss, um sie aufzuheben.

Also, macht es das nächste Mal richtig, ihr buchschreibenden Komödianten!