Neues im Songdog Verlag

Diesen Herbst erscheinen gleich zwei Bücher von bekannten Songdog Autoren.
Der dritte Teil der „herz-Trilogie“ : megaherz, von hp.gansner, und das letzte Buch des im Mai verstorbenen irischen Musikers, Journalisten und Autors, Mick Fitzgerald, „Der Hund, der zum Bankräuber wurde“ (und mehr irische Geschichten), dessen 2010 erschienener Storyband „Session“, sich zum Verlagsbestseller entwickelt hatte.

Auch dieses letzte Buch von Mick gibt es in deutsch und englisch, und wurde wieder übersetzt und herausgegeben von Übersetzerin, Autorin und Herausgeberin Gabriele Haefs.

Erscheinungstermin: Ende November.


Bestellungen: In ihrer Buchhandlung, versandkostenfrei beim Verlag oder aber über Amazon.

Die Knallbar Diaries (40)

So, da bin ich wieder!
Die Sonne scheint. Ich warf einen langen Schatten, auf dem Weg zur Schwangerschaftsgymnastik. Sie blendete. Eine kleine Ladung Bourbon kam heute morgen mit der Post. Eine neue Marke. Ganz wunderbar. Trump wird Präsident. Der Zen-Meister sagt: „Man wird sehen.“ Mein Kontostand, unter der Dusche gecheckt, ist erfreulich. Vielleicht sollte man das mit dem Sonnenschein nicht übertreiben.

«Normale Zeiten erfordern Verrücktheit. Wahnsinnige Zeiten Nüchterheit“, sagte mir unsere Gymnastiklehrerin in einer privater Audienz. Peter Weiss sagte, dass die Kunst der einzige Ort ist, wo wir noch was zu sagen haben. So, in etwa, sagte er das.
Unverhofft kommt oft, sage ich.

Ich habe Schmerzen an der rechten Knieinnenseite, gehe aber über vor Dankbarkeit, dass ich noch einigermaßen beieinander bin.  „Alles ist eitel“, sagt Kohelet, der Prediger Salamo. „Haschen nach Wind.“
Johnny Cash wünscht sich eine Pistole, groß wie er selber. Der Tee ist zu süß.  Die Börse reagiert nervös, und mein Sohn fragt, wann denn die Börse nicht nervös reagiere? Ich sage, weiß ich nicht. Sacht er, du weißt aber auch nie was. Sach ich, stimmt haargenau. Bis auf eine Ausnahme: Ich weiß, dass man nie wissen kann.
So siehst du aus, sacht er. Ja, so sehe ich aus, sach ich.
Sacht er, Im Standard gibt es 25196 Postings zur Präsiwahl. Innerhalb von 5 Stunden. Viel Spass beim Lesen, sach ich und höre mir „Tempest» des Nobelpreisträgers an. Irgendwas von wegen „The Titanic was sinking…“

Alter Hut…

Trump’n Haider

Ich denke nicht, dass das Gros der Leute die Trump wählen, wirklich so naiv ist, dessen Lügen zu glauben. Sie wissen sehr wohl, dass er ein moralisches Schwein ist, aber es ist ihnen egal. So war es schon bei Jörg Haider. Sie wählen Typen wie Haider und Trump, weil das verhasste „Establishment“ Schiss vor ihnen hat.,
Man mag es einfach, einen Anführer zu haben, vor dem sich die anderen fürchten.

Die homophoben Rechten störten sich nicht daran, dass Haider schwul war, denn er benahm sich so, wie es sich – in ihren Augen – für einen Homosexuellen ziemt: Er behielt es für sich.

Darum nützt es nichts, die Lügen und Widersprüche dieser Politiker aufzudecken. Und trotzdem muss es getan werden. Soll niemand nachher sagen können: wir haben nix gewusst.

Ersatzmann

Da Knallbar unwillig ist, sein Tagebuch weiterzuführen, und überhaupt irgendwie verschollen – geht nicht ans Telefon (gut, geht er fast nie) –, muss ich wieder mal die Zeilen streicheln.

Wer’s noch nicht vernommen hat: Freund und Kollege Dobler hat einen Klasseroman geschrieben, den sie in der „Zeit“ auf die Nr. 1 der Krimibestenliste gewuchtet haben. Knallbar hat seinen Jubel zum Buch schon abgegeben, in seiner üblichen Knallbarart. Ich möchte mich da anschließen, und auf meine stille Art nachdoppeln. Wenn man mich herausfordern würde, und fragen, was denn so klasse an „Schlag ins Gesicht“ ist, so würde ich antworten: Da drin ist kein Wort am falschen Platz, keine Worthülsen, keine Phrasen, kein Gedrechsel; der Roman hat diesen lässigen flow, der von harter Arbeit am Wort zeugt. Und: Er ist ein großes, erfüllendes Vergnügen.
Keine Ahnung, warum man Dobler nicht den Deutschen Buchpreis überreicht hat.
Nun, eine Ahnung habe ich schon…