Let it be

Manchmal frage ich mich, warum die Deutschen unbedingt auch Serien und Filme machen wollen. Es machen doch viele Länder auch keine Autos.

Gestern lief gerade das vielbeworbene und viel gerühmte „Berlin Babylon“. Nun ja. Lustig war’s auf jeden Fall. Komisch gar. Gab viel zu lachen. Ich bezweifle allerdings, dass die Lacher gewollt waren.

Man wird den Verdacht nicht los, dass es in Deutschland (und vermutlich auch hier und CH) nur noch Reichen, den höheren Töchtern und Söhnen, vergönnt ist, die diversen Schauspielschulen zu besuchen, denn die Gesichter dieser Schauspielerinnen (Schauspieler mitgemeint) strahlen nur eine Erfahrung aus: Schule. Und die lässt sich auch mit einem Kilo Lehm und einem Kübel Asche nicht wegretuschieren.

Das ist der Maske natürlich bewusst, und sie ziegelt die Gesichtchen mithilfe von Schminke auf Not, Angst und schlechten Geschmack. Zumindest versucht sie es.

Als dann der östereichische Schauspieler Karl Markovics mit aufgepinselten roten Bäckchen auftauchte, die vielleicht eine Lebererkrankung oder ungesunden Alkoholkonsum verheißen sollten, da gab es, zusammen mit den Schulgesichtchen und den dicken Perrücken keinen Zweifel mehr: Hier haben sich ein paar Leute verkleidet, um in der Schulaula ein Stück von Mutzelmann dem Unfrohen zu geben.
Köstlich, geradzu.

Und natürlich: Das alles ist ernst gemeint. Wie „Der Untergang“ von Eichinger, mit Bruno Ganz als Schicklgruber, ein köstlicher Film, da vero, kann ich nur empfehlen, falls jemand mal was zu lachen braucht.
Aber natürlich todernst gemeint.

Für’sTheater geht das alles, da sieht man nicht gleich auf den Karton herunter. Aber Film?
Germans, let it be.
Griechenland baut schließlich auch keine Autos …