In Kürze …

ist mein neues Buch „Schreiben – Selbstbild mit Tier“ erhältlich.

Kostet € 18.- oder sfr. 20.-

Kann beim Verlag Songdog bestellt werden : info@songdog.ch
im Buchhandel oder auch über mich:
andreas@niedermann.at

«Rasant, brutal, komisch und witzig erzählt Andreas Niedermann vom gefährlichen und abenteuerlichen Leben eines Getriebenen. Schonungslos ehrlich mit sich und anderen sucht er in dieser Odyssee, die ihn durch Schweizer Städte, durch Wien, Paris, Italien, Griechenland treibt, nach der Gelegenheit, das zu tun, was er will: Schreiben. Aber wie schreibt man? Und vor allem, wie erschafft man eine Situation, die Schreiben erst ermöglicht? Und was soll das überhaupt: das Schreiben? Für wen denn? Wie muss es klingen? Und was ist ein Schriftsteller?

Mit der Veröffentlichung seines ersten Romans scheinen die Fragen beantwortet. Aber dieser Zustand ist nicht von Dauer. «

Irre

Was auch immer man als Informationsmedium heranzieht, in einem sind sich alle einig: Bauen ist teuer wie nie. Kaum jemand kann es sich noch leisten. Baustahl, Holz usw. alles 3 bis 4 mal so teuer.
Yeah!
Im Umkreis von hundert Meter meiner Wohnung gibt es 6 Baustellen. Wenn in den Gym tappe, passiere ich auf einer Strecke von etwa 1 Kilmeter noch mal 5 davon.
Es gibt in meinem Leben keinen Ort, keine Zeit, wo ich nicht Maschinenlärm von Betonmischern, Kranrelais, Kangohämmern, Fräsen, Motorsägen, Trennscheiben, Gehämmer, Geklopfe, dem Sound von Gerüstrohren die auf andere Gerüstrohre lustvoll geschmissen werden, ausgesetzt bin, und das alles garniert mit dem Geschrei der Bauschlöcher, die in allen Sprachen der Welt in ihre Handys brüllen und ihre Kollegen anschreien.

In den Straßen kein Gesicht mehr, das etwas wie Geist verspricht, Hackfressen einer kommenden Ochlokratie, stumpf, dumm, brutal.

Ich wünsche mir manchmal, dass dies ein Krieg wäre, dann könnte ich zurückschießen. Aber so bin ich nur Zivilist der alles abbekommt und hinnehmen muss, diesen ganzen verlogenen Irrsinn, von wegen: Es ist alles so teuer, man kann nicht mehr bauen!

Am 9. 05. 22 in Berlin

In Berlin, wie ich im Radio hörte, fuhren Putins Liebelingsrocker, die „Nachtwölfe“ zum Gedenken an den Sieg der Sowjetunion über Nazideutschland, vor.

Wir erinnern uns an Putins Lieblingsrocker Alexander Saldostanow, der einst folgendes verkündete: „Für mich ist Toleranz etwas Schmutziges. Toleranz bedeute Unfähigkeit, Wiederstand zu leisten. Zum Glück besitzt unser Präsident Putin keine Toleranz.“

Gleichzeitig war in Berlin das Führen von Ukrainefahnen untersagt.

Schätze, man konnte die Einreise der Faschisten-Rocker aus Russland von Staats wegen nicht verhindern. Man wollte offenbar dem Ausbrechen des 3. Weltkriegs, dem totalen Atomdingsbums, keinen Vorschub leisten.

Manchmal

ist man ja kein Arschloch, ja, nicht mal ein Dichter, manchmal ist man einfach nur froh, wenn man ordentlich pinkeln kann oder keine Schmerzen hat, keine Schmerzen irgendwelcher Art, und manchmal ist man beinahe glücklich, allein im Zug zu sitzen oder wenigstes froh darüber, dass die Mitreisenden so höflich sind die Pappn zu halten und nur an ihren iPads herumdrücken. Wahre Sternstunden der Menschheit!

Und manchmal fragt man sich, wann man das letzte Mal ausgerutscht und gefallen ist, worauf die nächste Frage ist: Würd ich den Sturz noch überstehen?, eine Frage, die man jederzeit mit «ganz bestimmt» beantworten würde. Aber wie sähe es mit den Flaschen im Rucksack aus?

Manchmal muss man alles verlassen und sich nackt im Schnee wälzen, wie ein Appaloosa-Hengst, und manchmal muss man Frankie Boy hören, damit man wieder weiß, wie gutes Singen sich anhört, und wie süß das Leben in seinen Songs war, so unzwitterig kriegte man sich unter die Haut, und spuckte die Scheiße aus, die sie einem reinwürgen wollten.

Ja. manchmal.
Und manchmal zappt man einfach aus den Nachrichten raus, und manchmal denkt man traurig an die fassungslosen Opfer des Kriegs, und an die entrechteten Frauen in Afghanistan, und dann streicht man doch am Park des Palais Schönburg vorbei, und sieht sich wieder und wieder die schönen Bäume an.

Und manchmal ist alles zur selben Zeit da und verwirbelt sich zu einem unaussprechlichen Gefühl, und dann weiß man, dass es wirklich so ist, wie es ist …