Abstieg in die Regionalliga

Wer jetzt so ein bisschen in die deutschsprachigen Feuilletons guckt, dem wird schmerzhaft bewusst, dass gerade der größte Schriftsteller dieser Welt diese Welt verlassen hat. Ein Mann, der mit 96 Jahren starb, löste überall, laut „Spiegel“, große Betroffenheit aus. So unerwartet kam offenbar sein Hinscheiden. Und jetzt ist es Essig mit der deutschsprachigen Literatur. Das wurde auch sofort allen in allen Redaktionen klar.
Das ist der endgültige Abstieg in die literarische Regionalliga. Wenn überhaupt.

Martin Walser ist tot.
Wir haben nicht mehr weit …

Das Sprüchemuseum (150)

Männer sollen ruhig spüren, wie es ist, ständig nur «mitgemeint» zu sein

Justizministerin Alma Zadić legt ein Gesetz in rein weiblicher Form vor.

Wir sagen: Großartige Idee. Glückwunsch zu einer kreativen Lösung, dieses krampfigen Gegenderes. Wir unterstützen dies auf jeden Fall. Haben kein Problem damit, mit der weiblichen Form mitgemeint zu sein. Möge jedes der 67 Geschlechter ihre eigene Form finden.
So werden auch wir auf alle Sternchen und Binne- Is, und Gaps verzichten. Es sind alle mitgemeint, die mitgemeint werden möchten.

Cool, Frau Zadic. Tolle Lösung!

P.S. Vielleicht täuscht sich Frau Zadic aber auch in der erhofften Wirkung auf die Männer. So wie der junge Muslim, der als Reaktion auf die Koranverbrennung androhte Bibel und Tanach abfackeln zu wollen. Er weiß nicht, dass man Bibeln und Tanach im Buchhandel erwerben kann, und dass die Aktion den allermeisten Christen und Juden am Glutäus maximus vorbeigeht.
Könnte ja sein …

Korrekturen

Es heißt doch: Survival of the fittest. Oder: Nur die Starken kommen durch.
Aber, denke ich immer öfter, dass dies einer Korrektur bedarf, da wir uns Richtung Ochlokratie bewegen. Oder schon mitten drin sind, ohne es noch wirklich bemerkt zu haben.
Es heißt nun: Nur die Abgestumpften kommen durch.
Survival of the jaded ones .

Das ist das, was ich zur Zeit so sehe. Aber vielleicht brauche ich auch nur eine neue Brille, und ein paar Wochen Aufenthalt in den Bergen.
Wer weiß das schon so genau …

Das Sprüchemuseum (149)

«Keine Bühne für mutmaßliche Täter“.
Eine dazugehörige Petitionwurde bisher von mehr als 17.000 Menschen unterzeichnet.

Eine Meldung zu den bevorstehenden 2 Rammstein Konzerten in Wien.

Wir sagen: Warum so zaghaft? Warum nicht auch „Keine Bühne für mögliche Täter“.
Und warum nicht einen Boykott für alle Musiker, Stars und Filmleute die jemals im Gefängnis waren, da sie mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind.
Ist doch eine ausbaufähige Idee. Oder nicht?
«Keine Bühne für verurteilte Täter.»

Hier ein paar Tipps für die nächsten Petititionen:
Mark Wahlberg, Robert Downey Jr., Tommy Lee, Lindsay Lohan, Martha Stewart , Mickey Rourke, Prince, Quentin Tarantino, Günther Kaufmann, Johnny Cash, Merle Haggard, Cher, Lindsay Lohan, Anne Nicole Smith, Mike Tyson, Frank Sinatra, Hugh Grant, Winona Ryder, Zsa Zsa Gabor, Johnny Depp, Jane Fonda und … und … und

Nur um keine Missverstänisse aufkommen zu lassen: Ich finde das Verhalten „Harvey“ Rammstein ekelhaft. Ebenso die Band, und die Fans dieser Band –  auch ein bisschen.

Aber immer gleich alles verbieten?
Nein.

„Untermenschen»

„… und plötzlich liegt einem das böse Wort „Untermensch“ auf der Zunge; das ist er, so sieht er aus, er ist keine Erfindung der Nazis gewesen, es gibt ihn wirklich: roh, ungeschlacht, laut, unartikuliert, disproportioniert, Fleischmasse, aber nicht gut mütig in sich ruhend, sondern bedrohlich lauernd und gefährlich, rücksichtsloses Benehmen …“

Das schrieb Wolfgang Pohrt in einem Brief an Christoph Wackernagel über eine „Horde jüngerer Deutscher“ die in Straßburg in den Zug einstiegen.

Ich war überzeugt, dass er die Bauschlöcher meint, die seit fast 4 Jahren unter meinem Fenster herumlärmen und mein Leben vergällen.
Passen tut’s in jedem Fall.