Politik Spaß

Wenn mich jemand fragen sollte, welcher Politiker ich zur Zeit sein möchte, würde ich keine Sekunde zögern: Putin.
Warum?
Keiner hat so viel Spass wie er, wenn er das tut was er so gut kann: Lügen, drohen, falsche Fährten legen, die Euros verarschen.
Mach ma amoi einen Vertrag, und bomben am nächsten Tag die Grundlagen des Vertrags zam, lass ma a bissi Gas durch die Röhre und gucken zu, wie die Euros sich freuen und wie die Börse hüpft und springt, und am näxten Tag dreh ich wieder zu und erfreue mich am Börsenspiel und den ernsten Mienen der Euros. Mal schaun: vielleicht mach dann wieder a bissi auf, sie sind ja so köstlich in ihrer Hilflosigkeit, diese Weicharsch Wessies.
Ist geil zum Gucken, wie sie schon was tun könnten, aber nicht können. Also lassen wir sie doch noch ein bisschen zappeln, zögern es hinaus, und hinaus, und warten mal ab, wie lange es dauert, bis die da im Westen draufkommen, dass sie in einem richtigen Krieg sind, und irgendwas tun, was dieser Realität auch entspricht.

Bis dahin, moch ma weita, Figge Mühle, auf und zu, Verträge und Lügen, Bomben und Morde. Es macht einfach zuviel Spaß …

Suche Job

Ich suche einen Job. Nix besonderes. Ich brauche Geld, und ich bin das, was man als „routinierten Allrounder“ bezeichnen könnte. Wir verstehen die Codes: routiniert = alt, Allrounder = kann vieles, hat aber kein Zertifikat.

Meine Erfahrungen im Berufsleben sind enorm. Ich habe in etwa 50 Berufen gearbeitet. Ich bin durchschnittlich intelligent, habe eine ziemliche schnelle Auffassungsgabe, bin manuell geschickt, arbeite gut im Team, aber auch solo (lieber), scheue keine Härten und Zeiten, bin zwar alt aber topfit und belastbar, spreche 4 Sprachen (leidlich und ausbaufähig), genaugenommen fünf, kurz: Ich bin ein Gewinn für jeden Arbeitgeber. In ziemlich jedem Job.

Ich habe auf das Gejammer aus der Wirtschaft reagiert, die keine Hackler finden, für irgendwelche Jobs. Ich habe Bewerbungen angesehen und mich an Bewerbungen versucht. Zumindest am Ausfüllen von meterlangen Formularen, die einem die Lebenszeit wegätzen. Für was, habe ich mich immer wieder gefragt, wozu die Ausfüllerei von diesen stupiden, genormten, vorgebenen viralen Dummheiten? Wozu?

Ich sehe doch andauernd Leute in Jobs, deren Profilbeschreibung lauten müsste: Kann meinen Namen fehlerfrei schreiben und selbstständig den Arsch auswischen. (Sicher ist das bei einigen nicht).

Und ist es nicht so, dass man einem jungen Vollnilper den Vorzug gibt vor einem „routinierten Allkrounder“?

Warum jammert die Wirtschaft? Wieso passt sie nicht die Profile an die Herausforderung an?

Anforderung:
– Jung. Namensschreibungsfähig. Selbstständiges Arschauswischen.

Aber eins ist wahr: Ich suche keinen Job. Ich suche Geld. Und weil ich doch nicht so klug bin, wie ich denke, fällt mir zu diesem Behufe halt nur Lohnarbeit ein. (War, und ist immer noch eine Quelle von Inspiration.)

Also: Meldet euch. Selbstständiges Arschauswischen garantiert …

Deal?

Frauenfußball! Die letzten Tage, im Radio, voll das Thema. Frauen beklagten sich. Diese armen Fußballerfrauen verdienen nicht mal so viel wie Ronaldo! Das ginge nicht. Irgendwie. Die Leistung sei doch die gleiche.

Nun ja, da ham se einen wunden Punkt getroffen. Das frage ich mich oft auch: Warum verdient Sibylle Berg zehn-fünfzehn-zwanzig-mal so viel an Büchern wie ich?

Die Leistung ist doch die gleiche.

War ich blöd? Warum kam ich nicht dahinter? Warum ließ sich dieses Rätsel nicht entschlüsseln?

Dann, mit einem Mal, schoss es mir ein: Frau Berg verkauft mehr Bücher als ich! Das könnte die Lösung sein. Es gibt mehr Leute, die ihre Bücher kaufen. Könnte auch für den Frauenfußball klappen! Wenn alle Frauen sich die Spiele der Frauen ansehen würden – und Frauen sind ja menschheitsmäßig in der Mehrheit – dann wäre, denke ich, Frau Berg-mäßig – auch dieses Problem gelöst.

Aber das ist, was die Frauen nicht wollen. Wir, wir Männer sollen dieses Problem lösen. Wir sollen uns die Kickerinnen ansehen. Ich zum Beispiel mag keinen Frauenfußball. Ich mag gerade mal, hin und wieder, Männerfußball.

Mein Vorschlag: Machen wir Quote. Jeder der ein Männerfußballspiel anschaut, muss auch ein Frauenfußballspiel ansehen. Und jede, die ein Sibylle Berg Buch kauft oder ein Theaterstück ansieht, muss auch ein Buch von meiner Provenienz kaufen.

Deal?