Die Knallbar Diaries (44)

Einmal wenigstens hat Thomas Mann etwas Wahres und Gutes gesagt: „Ein Schriftsteller ist jemand, dem das Schreiben schwerer fällt, als den anderen.“
«So ist das mit Schreiben», wie mein Lieblingswirt sagt, wenn er wieder mal den Deckel zusammenrechnet.

Ich kann nur sagen, dass der Tag, an dem ich gut geschrieben habe, ein guter Tag ist, und mir deswegen der Rest, mit dem ich mich auch plagen muss, leicht fällt. Aber wenn nicht eine einzige Zeile herausschaut, die lohnt laut gelesen zu werden, dann nervt der Rest, als hätte ich einen schlimmen Kater.

Schreiben ist nicht schön. Geschrieben haben ist schön. Sacht der Knallbar Lev-André. Glaubt es ihm ruhig. Dann wisst ihr auch, warum er dauernd dieses Scheißlaune verströmt…

Por qué no te callas!

Manchmal, nicht sehr oft, gebe ich bestimmten masochistischen Regungen nach, und lese ein paar Postings der sogenannten „users“ in einer österreichischen Tageszeitung (DerStandard).

Ich lese so zwei, drei, manchmal vier Ausbrüche und denke die ganze Zeit doch nur an den Ausspruch von König  Juan Carlos – an Hugo Chavez gerichtet, der am Ibero-amerikanischen Gipfel in Chile wiederholt den spanischen Premier Zapatero unterbrach:

Por qué no te callas!

Si! Por qué no te callas! Todos!

Robert Frank

Sieht ganz so aus, als gäbsfür  ein Mal einen verdammten Grund nach Salzburg zu fahren. (Außer um nach München, Augsburg usw. umzusteigen.)

http://www.museumdermoderne.at/de/ausstellungen/aktuell/details/mdm/robert-frank-1/