Die Knallbar Diaries (50)

Ja, wen wundert’s? More of the same. Too much is not enough.

Die Zukunft allein genügt nicht: Wir brauchen mehr Zukunft. Für unsere Kinder, aber auch für uns selber. Mehr Zukunft verspricht einfach… mehr. Und was ist besser als mehr? Wir brauchen keine bessere Zukunft, sondern eben… mehr.
Von der unsäglichen Dämlichkeit dieser Werbung hätt ich auch gerne…

Eine Empfehlung

Ein Interview mit dem Schriftsteller Édouard Louis, der das wunderbare, wichtige, schmutzige, gewaltstrotzende, schöne und wahre Buch „Das Ende von Eddy“ geschrieben hat.

Nicht nur allen gelinkten Linken sei es ans Herz gelegt. Beides. Das Buch und das Interview:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/frankreich-die-linke-muesste-meine-eltern-ansprechen-ohne-soziorassistisch-zu-sein-1.3469363

Die Knallbar Diaries (49)

Verleger Moss ruft an.
-Was ist, Knallbar, hast du heute etwas zu den Zeitläuften zu sagen? Oder hälst dich wieder mal vornehm zurück.
-Hör zu, Moss, ich sag dir was: Wer in Sicherheit und Freiheit lebend, in seiner alten Heimat demokratisch den Faschismus wählt, ist ein widerwärtiges und verachtenswertes Stück Scheiße, und die innerste Zicke seines Wollens ist letztlich Krieg. Reicht das?
-Vollauf, Knallbar, vollauf.

Die Knallbar Diaries (48)

Eine Lieblingsfurcht des blutjungen Lev-André Knallbar war, sich der Vorstellung hinzugeben, ohne eine Münze in der Tasche (pleite wie immer), und ohne Vorwarnung, auf die Straßen von New York gebeamt zu werden, plötzlich am Times Square zu stehen oder in einem Straßenzug der Bronx, einfach so, piff-paff-puff. Da ging dem Kleinen aber der Reis! Wobei, so klein war er auch wieder nicht, nur jung.

Und so mühte er sich redlich, der Lev-André, diese Lieblingsangst zu überwinden, und lebte dahin, bis die Furcht sich in Lust verwandelt hatte. Das hielt er geheim, verriet es niemandem, bis er dann einmal darüber schrieb. Unter einem Pseudonym, das hier, an dieser Stelle, gelüftet werden soll: Martin Walser. Oder war’s doch Günter Grass? Oder Donna Leon? Zsusa Bank?