Fette Jahre?

Die fetten Jahre sind vorbei. Kein Grund zur Sorge. Wir meinen das nicht im übertragenen Sinn. Sondern wortwörtlich. Die Redaktion wurde von der Redaktion einstimmig (naja, fast einstimmig – der Alte, you know …) zu einer Ernährungsumstellung gezwungen.
Sonst bleibt alles beim Alten. (Aber das war jetzt ein Witz.)
Wir wissen genauso wenig was wird, wie jeder andere und jede anderin auch. «The future is uncertainly – an the end is always near» – sang Jim Morrison, jener Jim, mit dem unser Oldie einige Schöppchen geleert hat, damals, im Quatier Latin zu Paris, kurz vor dem letzten Tango. Das müssen wir uns immer wieder anhören. Wie die Stories aus der Armeezeit, von der Lady, die unser Crystal Meth Schälchen befüllt.

«Grundgütiger war Jim in dieser Nacht dicht – und geil – mein Gott, mein Gott … er hat sogar versucht einen Hydranten zu sodomieren …»
Und Silvester kommt ja erst noch! Die Firmenfeier. Das Redationsbesäufnis mit finalem, gemeinsamen Hinüberdämmern, weil es natürlich keine und keiner schafft, bis zum Gongschlag um 12 auf den Beinen zu bleiben. Aber ich will jetzt nicht ins Schwärmen geraten.
Wir bemühen uns, auch im neuen Jahr einen kühlen Kopf zu bewahren, obschon einige von uns durchaus etwas mordlüstern wirken. Aber wir kriegen das hin. Wir hoffen, Sie kriegen das auch hin. Selbstverständlich ist das nicht, oh nein.

Schätze mal, einiges wird uns am Glutäeus maximus vorbeigehen. Einiges misslingen. Hoffentlich nicht alles.
Aber was soll’s?
Wir glauben noch immer ans Schreiben – und – an die Güte des Zufalls.
Zu mehr wirds nicht reichen, aber das reicht auch.

Na dann, auf ein Neues!

P.S. Für Silvester gilt noch immer gilt das Wort des großen Ludwig Hohl:

«Die anderen trinken, damit sie Fest haben, und ich, um ihr Fest zu überstehen.»

Missbrauch

Prallen ist ein schönes, kräftiges und wildes Wort. Ich mag es.
Aber es wird missbraucht. Von Nachrichtensprechern -und Innen. In Nachrichten ist der Missbrauch von Worten offenbar das Hobby von Redakteuren oder sie machen es aus – Langeweile. Oder weil sie keine Ahnung von Worten haben.

Petra Gerster sagte: «Die Tsunamiwelle prallte gegen den Strand.»
Nee, tat sie nicht. Prallen geht nur fest gegen fest. Nicht flüssig gegen fest.
Aber vermutlich fühlen sich die Textverschreiber des ZDF auch ein wenig als Dichter und Schriftsteller und suchen nach einem Wort, einem Verb, das was hermacht. Und dann prallt eben das Wasser gegen den Strand. Dass ein Tsunami einfach den den Strand überflutet ist zu banal, belanglos, das kann doch jeder.

In den Schweizer Nachrichten haben sie aufgepasst, und wissen, dass «prallen» nur fest gegen fest geht. Aber trotzdem geht ihnen grundlegende Kenntnis und Feingefühl im Umgang mit dem Wort ab.
«Der Bus prallte in einen Baum.»
Tat er nicht. Denn der Bus prallte gegen einen Baum.

Was verdienen eigentlich diese Texter so?
Eins ist sicher: Mehr wie gegen mich …

Protest

Auf den Brüsten einer Femen-Aktivistin, die in Vatikan-Stadt das Jesuskind aus der Krippe entführen wollte, stand «God is a woman».

Unsere intersexuelle Redaktion protestiert aufs Heftigste.
Gott ist Hermaphrodit!

P.S. Wir anempfehlen den Femen eine weitere Religionskritische Action: In Mekka, vor der Kaaba, die Titten mit dem Schriftzug «Mohammed was gay» zu entblößen. Nur so …

Das Sprüchemuseum (47)

«Altkanzler Schröder fordert «Aufstand der Anständigen!»

Schlagzeile SD

Wir sagen: Was macht eigentlich Schröder zu einem Anständigen?
Seine Freundschaft mit Putin? Oder eher seine Maßanzüge? Die ungefärbten Locken? Sein Bankkonto oder doch seine Arroganz gegenüber Bürgern die eine andere Meinung haben?

Das Sprüchemuseum (46)

«Matthias Schweighöfer wünscht sich ein Weihnachten ohne PEGIDA.»

S.P.O.N.

Wir sagen: Dazu ist Weihnachten ja da, jeder kann sich wünschen was er will.
Wir, zum Beispiel, wünschen uns, dass wir für unsere TV-Gebühren nicht über Gebühr und ungebührlich mit Schweighöfer-Neubauer-Berben-et alii-Filmchen traktiert werden.
Hilft’s was? Die Erfüllungschancen sind bei PEGIDA wesentlich größer …

Anti

Sieben von zehn – gefühlt neun von zehn – Europäern sind «Anti-Amerikanisch», was heißt, sie lehnen Amerika ab. Im besten Fall. Im anderen Fall, hassen sie die USA. Sie sind wie Pubertierende, die sich gegen den Papa auflehnen der sie beschützt, aus der Scheiße zieht und ihre Kapriolen bezahlt.

Antiamerikanismus ist normal. Ist gut. Ist gerecht. Denn der Ami ist so ziemlich an allem schuld.
Aber wehe, wehe, es ist eine/r «Antiislamisch», Grundgütiger, da springen sie alle an die Decke und klöppeln nervös mit den Fingern in den Talkshows und der Unflat entfleucht ihren Mündern (Gesine Schwan) oder ihrer Schreibe (Herr Augstein).
So schaut’s aus!

Das Sprüchemuseum (45)

«Putin gibt dem Ausland die Schuld an der Krise.»
Schlagzeile everywhere.

Wir sagen: No na, selber schuld wird er sein?! Wo sie doch so schöne Löcher bohren können, die Russen, und das ganze Ausland darauf neidisch ist. Nur deswegen. Oba sihalich.

Superbastard #6 und sein Vater Bene Kramer

Während hier in Österreich, im Zuge des staatlichen Kulturkampfs gegen die Verlags-Übermacht der Deutschen, jedes 1 Seiten Literaturblatt, das gerade mal 2 erwachsene Leser vorzeigen kann, vom Steuerzahler gefördert wird, läuft das in Augsburg, wo der tapfere und wackere Dichter, Sänger, Barkeeper und Filmer Benedikt «Bene» Maria Kramer den unregelmäßig erscheinenden «SUPERBASTARD»  raushaut, alles ein wenig anderes.
Nämlich: Volles Risiko für den Herausgeber.
Und das geht natürlich schon mal nach hinten los. Finanziell. Auf jeden Fall.
Nicht nur, dass Kramer dieses immer besser werdende Literaturmagazin herausgibt, nein, er organisisert auch noch Lesungen. Mit Gagen. Die er von irgendwoher zaubert. Wie der Magier das Karnickel  aus dem Zylinder. Oder so.

Während jeder zweite halfzware Sacklpicker, der sich fähig zeigt seinen Arsch im Finsteren zu finden, mit Anerkennungspreisen belohnt wird, sieht es bei Kramer gar nicht danach aus. Nicht mal ein feuchtwarmer Händerduck.
Aber warum eigentlich?
Weil es in der Welt beschissen zugeht, ich weiß, aber einfach hinnehmen muss man das nicht. Finde ich.

Inzwischen ist «Superbastard #6 da. Für diejenigen, denen es etwas bedeutet: rechtzeitig vor Weihnachten.

Und ich bin der Meinung, dass eine längst fällige Anerkennung für das Wirken, den Einsatz und das Risiko von Bene Kramer sich auch damit ausdrücken lässt, dass man – gottverdammt noch mal – einen Superbastard #6 ersteht.
Also ran an den Kasten. Bestellen:

♥︎REBELLION♥︎ – superbastard #6
Songdog Verlag Wien
Paperback, 92 Seiten
€ 9,95 (inkl. Versand)
ISBN: 978-3-9503557-8-9

Gedruckt wie immer bei MARO.
Ein 90 Seiten starkes Buch, rebellisch und prall gefüllt mit Stories, Essays und Gedichten folgender Autoren:

♥︎ FRANZ DOBLER ♥︎ CHRISTIN ZENKER ♥︎ BENEDIKT MARIA KRAMER ♥︎ JÖRG HERBIG ♥︎ FLORIAN GÜNTHER ♥︎ CLEMENS SCHITTKO ♥︎ MICHEÁL Ó CONGHAILE (übersetzt von GABRIELE HAEFS) ♥︎ MOSES WOLFF ♥︎ MARCUS MOHR ♥︎ JONIS HARTMANN ♥︎ JERK GÖTTERWIND ♥︎ URS BÖKE ♥︎ LÜTFIYE GÜZEL ♥︎ SOPHOKLES (übersetzt von FRIEDRICH HÖLDERLIN) ♥︎ KAI POHL ♥︎ SUSANN KLOSSEK ♥︎ ANDREAS NIEDERMANN ♥︎ FLORIAN VETSCH ♥︎ INGVAR AMBJØRNSEN (übersetzt von GABRIELE HAEFS)

Fotos von der Front liefern ♥︎ MAREK LAPIS & ♥︎ SHUJI TSUKAMOTO

Ideal als Geschenk, immer passend, egal ob für Omi, Papa oder den kleinen Schatz.

Ein Blickfang unter jeder Tanne für nur 9,95, inkl. kostenlosem Versand durchs Christkind.

Bestellen Sie bitte hier und schenken Sie Freude: redaktion@superbastard.de
oder bitte hier: verlag@songdog.at

Ein schönes und friedliches Fest!
Herzliche Grüße
Benedikt Maria Kramer

Superbastard: www.superbastard.de
Sondog Verlag: www.songdog.at

«Superherz»

Ist nun ganz offiziell: Keine Neuerscheinung 2015 bei Songdog.
Der Gründe sind viele. Nach 10 Jahren, ein Jahr Sabbat. Gott hatte im Vergleich zu Songdog – im Verhältnis 6 zu 1 – wahrlich noch Luft nach oben.

Superherz von H.P. Gansner ist also die letzte Produktion bis 2016.
Überlassen wir ihm das Wort:

supermarkt mit herz

ich hab mein herz
an einen supermarkt verloren
und ein treuekärtchen machen lassen.

dann ging der saftladen
konkurs bei nacht & nebel
und ich stand da mit meiner treuekarte

mit abgesägten hosen
und mit einem riesen-bonus am arsch
den ich mir jetzt ebendorthin stecken kann.

zum glück hab ich einen plan B gemacht
und mein herz gleichzeitig
einem andern supermarkt verschenkt.

so komm ich mir wenigstens
nicht ganz und gar
verkauft & verraten vor.

H.P. Gansner, der 2010 mit «herz» einen aufmerkigen Poetryband vorgelegt hatte, nämlich echte «Herz»-Poesie, also Gedichte, die, wie jene von Gottfried Benn in «Morgue», auf Abstraktion verzichten und den wirklichen Leib andichten, legt nun mit «SUPERHERZ» eine Fortsetzung hin.
Berührend, mitunter komisch, humorvoll und prallvoll mit Leben.