In schweizer-deutschen -und österreichischen Nachrichtenbsendungen überwiegt, wenn es um Gaza geht, eindeutig „Hamas-TV“.
Da sehen wir dann, die Armen, die Frauen, die ausgemergelten Kinder um eine dünne Suppe anstehen, so wie es in Europa in der Zwischenkriegszeit üblich war. Oder jetzt gerade auch in den USA.
All das wird uns gezeigt, damit wir, der Westen endlich dem Elend ein Ende bereiten, und erstmal noch mehr HIlfslieferungen entsenden.
Es gibt aber auch ein anderes TV, außer jenem von „Hamas“. Gesehen in „Arte“. Lange, lange Reihen improviserter Verkaufsstände in den Straßen von Gaza, aufgetürmte Konservendosen und große Stapel heller Säcke, mit der Aufschrift „Not for sale“, portionierte Menues und anderes mehr, alles ganz offensichtlich aus HIlfslieferungen stammend. Vermutlich das, was die Hamas ihren Anhängern zum Verkauf überlassen hat. Zum dreißigfachen Preis, wie der Kommentar besagt.
Solidarität mit Palästinensern wenn es gegen Israel, Juden und den Westen geht, und ansonsten Solidarität mit dem Reibach, der mit eigenen Bevölkerung erzielt wird.
Widerwärtig.
Keine Hilfslieferungen für Gaza! Bis diese Lebensmittel umsonst ausgegeben worden sind!
Gedicht für Bukowski
Am 9. März 1994, vor dreißig Jahren, starb der große Dichter Charles Bukowski)
Gedicht für Bukowski
(nach Bukowskis „Gedicht für Dante“
Bukowski, Baby, das Inferno
ist hier und jetzt
Ich wünschte, du könntest
es sehen. Wir haben die Macht
die Welt in die Luft zu sprengen
und jetzt erkunden wir die
Möglichkeit, sie zu verlassen,
doch die meisten werden
hierbleiben müssen und
sterben. Entweder durch die Bombe
oder die Leichenhaufen
oder was sonst noch
hingekippt wird –
Scheiße und Glas und Ruß.
Bukowski, Baby, das Inferno ist
hier und jetzt.
Und die Leute sehen sich
noch Rosen an, fahren Fahrrad,
sorgen sich wegen KI,
kaufen Häuser und Gemälde,
sie werden auch weiter
kopulieren, überall,
und die Jüngeren
sehen sich um und
schreien nach einer
besseren Welt, wie es
die Jungen immer getan
haben – dann wurden sie
alt und haben das gleiche
Scheißspiel mitgemacht.
Nur sind inzwischen die
schauderhaften Verbrechen
der Jahrhunderte angewachsen
zu einer Belastung, die wir
nie mehr abtragen können.
Manche versuchen es noch.
Wir nennen sie Heilige,
Dichter, Verrückte, Narren.
Bukowski, Baby, o Bukowski, Baby
du solltest uns jetzt mal sehen.
Alte Schule – Blumberg 3
Ich geb hiermit bekannt, dass in den nächsten Tagen mein Roman noir „Alte Schule – Blumberg 3“ bei Edition BAES erscheinen wird.
Inhalt: Wie? Isa Blumberg soll keine fiktive Romanfigur sein? Soll sie doch in einer entlegenen Gegend verwirrt und unter einer Teilamnesie leidend aufgegriffen, und in den Steinhof, Wiens Psychiatrie, verfrachtet worden sein.
Ein Autor der „alten Schule“, von Verleger Moss „Junge“ genannt, soll nun auf Basis von Blumbergs Erzählungen den dritten „Blumberg-Roman“ schreiben.
»Junge“ besucht Isa Blumberg, die absonderliches, schauriges und abenteuerliches zu berichten weiß. Aber um die ganze verrätselte Geschichte aufzudecken, muss der Schriftsteller den Schreibtisch verlassen. Das kann gut gehen. Muss aber nicht.
Vielleicht interessant
ist das, was der Verband mittelständischer Unternehmen zur „Tatort-Reihe“ ermittelt hat: Die meisten Mörder waren demnach Unternehmer, Selbstständige und Manager. Gefolgt von, mit einigem Abstand, Profi-Kriminellen und Polizisten.
Nicht verwunderlich in einer links orientierten Gesellschaft, deren TV von woken Autoren dominiert wird, die alles tun dürfen, wenn sie sich nur davor hüten, die Wirklchkeit für ihre Stories heranzuziehen. Das darf auf keinen Fall geschehen, denn das gäbe ein völlig anderes Profil von den Mordbuben, wo meist Messerer ihren Auftritt haben. Mehr muss dazu nicht gesagt werden.
Und wenn schon in den Tatorten solche Märchen und Verunglimpfung von Berufsständen verzapft werden dürfen, ist vielleicht die Frage erlaubt, wozu der Shit überhaupt noch produziert wird? Außerdem schießen gefühlt täglich neue „SOKOS“ aus dem gebührenfinanzierten TV-Schlamm, und es ist anzunehmen, dass nicht geruht wird, bis jedes Kaff seine SOKO hat.
Dazu werden, euphemistisch ausgedrückt, mediokre Schauspieler:Innen (sic) gezüchtet, die dann mit Gebührenkohle immer weiter gefüttert werden müssen.
Wenn ich wieder eine neue, kindergesichtige Kommissarin mit gezückter Puffe herumrennen seh, krieg ich keinen Bock den Shit anzusehen, sondern Brechreiz.
War’s früher der Gärtner, ist’s heute der gierige Manager der Grund zu morden hat. Hat er natürlich in echt nicht, aber das beschert den Hiaflers vor den Geräten ein so wohliges Gefühl. Denn die sind keine Unternehmer, Selbstständige oder Manager, sondern haben schon immer gewusst, dass diese Leute KIller sind und allen anderen Böses wollen, und nun, völlig zu Recht, dahin verfrachtet werden, wo sie hin gehören: In den Knast.
Ist es so?
Ich glaube schon …
B. Stegemann: Identitätspolitik
Wer ein Interesse daran hat, sich im Heute zu orientieren, wer wissen will, was der ganze woke intersektionale cancel culture Opfershit mit Faschismus zu tun hat; und warum diejenigen, die sich nicht als Opfer sehen, nun Opfer der sich als Opfer empfindenen werden können, und wer generell ein kluges, unglaublich gut und verständlich geschriebenes Buch lesen möchte, dem lege ich dieses Werk ans Herz:
Bernd Stegemann
„Identitätspolitik“
(Und wie immer: Wer lesen kann, der lese.)
Ich sage nichts
Auf einer Demonstration in Russland hielt eine Frau ein großes, weißes absolut leeres Papier in die Höhe. Sie wurde verhaftet. Und dieses leere, unbeschriebene Stück Papier wurde zu einem Demosymbol weltweit.
Wir nähern uns rapide jenem Zeitpunkt an, in dem Postings in Foren gelöscht werden, weil da steht: «Ich sage dazu jetzt nichts.» Oder: «Wenn ich dazu meine Meinung sagen würde, würde mein Post gelöscht..“
Man muss nichts mehr sagen, kommentieren, keine Meinung mehr äußern, es reicht einfach: Dazu sage ich nichts. zu sagen.
Wie Gerhard Polt, als ihm verboten wurde Friedrich ZImmermann zu erwähnen, bei der Rede zur einer Preisvergabe immer wiederholte: „I sag nix – I bin ja nid blöd. I sag nix.“
Freuen wir uns darauf.
Ich sage auf jeden Fall nichts.
Body-Stockholmsyndrom
Es ist nicht ganz leicht, den medialen Äußerungen von (meistens) Frauen zu entkommen, die der Welt kundtun, dass sie nun endlich, endlich ihren Körper lieben.
Die Körper dieser Frauen sind dergstalt, dass man sie in meiner Jugend als dick oder fett bezeichnet hätte; die in Wien mit dem oft treffend bösen Wort „ausgfressn“ tituliert würden, oder schlicht als „blad“, aber heute eher als „Mehrgewichtig“ gelten. Wie auch immer.
Nun haben es dies Frauen geschafft, nach all dem angeblichen Mobbing, dem Bespucktwerden, den Beschimpfungen, dem Body-shaming, der Verächtlichmachung, den Beleidigungen, kurz, dem ganzen Martyrium zu entkommen, denn jetzt lieben sie ihren Körper so wie er ist. Und offenbar verschwinden dann auch all die Beschimpfungen.
Seit ich mich erinnern kann, habe ich meinen Körper, so wie er ist, nicht geliebt. Ich fand ihn, bis auf wenige periodische Ausnahmen, immer zu dick. Und wenn ich Fotos von früher ansehe, wo ich mich auch zu fett fand (es aber nicht war), frag ich mich, was eigentlich los ist.
Es hat vielleicht damit zu tun, dass der Körper nie dem entspricht, wie man sich in ihm fühlt. Ich bin im Gym und fühl mich stark und schlank. Aber ich bin es nicht. Zumindest nicht schlank. Und ich habe meinen Körper nie geliebt. Warum sollte ich auch?
Ständig verlangt er etwas von mir. Ich soll ihn bewegen, auf den Cholestirinspiegel achten, den Blutdruck senken, den Alkohol im Griff haben, kein Koks und kein Meth, nicht zuviel fressen, kein Zucker, nur gesundes Essen, die Prostata macht Probleme, die Fettschürze unter dem Bauchnabel lappt, Haare die überall anfangen zu sprießen, außer auf dem Kopf, mit einem Wort: Mein Körper ist ein Arschloch, das dauernd versorgt, umsorgt und besorgt gehört.
Warum bitte, sollte ich diesen Burschen lieben?
Es wär, als würde ich den Pizzaboten lieben, weil er mir eine Calzone bringt.
Denn der Körper ist nichts anderes als eine Bote, der die guten Dinge zum Gehirn bringt.
Rausch, Lust, Freude, Sex all diese erfreulichen Dinge beschert uns das Gehirn.
Nein, ich bin nicht körperfeindlich. Schliesslich ist er der Bote, und muss in Schuss gehalten werden, damit das Gehirn mir Genuss und Freude bescheren kann.
Aber muss ich den hässlichen Kerl auch noch lieben? Reicht es nicht, zu wissen, dass ich seine Geisel bin, und ihm deswegen Respekt zolle und versuche zu verhindern, dass er mein Gehirn killt?
Wer seinen Körper liebt, hat ein Stockholmsyndrom.
Verzichten
Verzicht, so lese ich immer wieder mal, sei voll der Trend. Dry-January, Veganuary und was weiß ich noch nicht alles für „-anuarys“.
Warum nicht, denke ich, verzichtet nur, ihr Verzichter. Ich weiß selber, aus eigener Erfahrung, wieviel Lustgewinn aus Verzicht zu zuzzeln ist. Man könnte sagen: Verzicht ist geil. Nicht nur der Geiz. Oder die Wollust.
Der Asket berauscht sich am Verzicht, und der heutige Verzichter, und natürlich auch all die Verzichterinnen, berauschen sich ebenfalls. Auch an ihrem guten Gewissen, an ihrer Willenstärke und der Anerkennung ihrer Peergroup, die das Verzichten auch geil findet, aber es „einfach nicht schafft“.
Ich finde, all diese geübten Verzichter verzichten letztlich auf gar nichts, denn, zumindest die religiös fundierte Fastenzeit intendiert ein Opfer. Aber ist es ein Opfer, wenn es einem Lust verschafft?
Darum verzichtet der echte Verzichter aufs Verzichten und ruft seinen Dealer an, er möge sogleich mit einer Ladung Koks und ein paar Flaschen Whiskey vorbeikommen, damit der Verzicht auf den Verzicht nicht verzichtet werden muss.
Es lebe Epikur!
Fortschreitende Verwokung
Ich geb’s zu, ich bin das, was vor ein paar Dekaden von Linken den Titel: „Scheißliberaler“ oktroiert bekam. Aber vor Dekaden war ich kein Liberaler, zumindest nicht bewusst. Irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht. Weil ich ja links war. So links wie heute meine jüngere Tochter links ist, die ziemlich genau die Dinge vertritt, die ich damals auch vertreten habe.
Das ist nicht ganz schön, denn es zeigt, dass sich in mancher Hinsicht nicht viel geändert hat, was natürlich Unsinn ist, denn vieles hat sich geändert. Zum Besseren, Gerechteren.
Mehr Geschlechtergerechtigkeit, zum Beispiel.
Das mögen nicht alle so sehen, aber es ist trotzdem wahr. Und weil ich das so daher sage, bin ich in den Augen der woken Linken kein Liberaler, sonder ein Rechter. Ein Rechtsextremer, ein Faschist.
Ich gebe zu: es ist mir egal.
Aus den Foren von österreichischen „Qualitätszeitungen“ werden heute Poster exkommuniziert, die es wagen -und zwar ohne irgendwie ausfällig zu werden – eine andere Meinung als die der Kolumnistin abzugeben. Und zwar unwiderrufbar, für immer. Man könnte es auch „moralische Säuberung“ nennen. In der Redaktion, wo die Posts überprüft werden, sitzt offenbar junges, wokes Volk und entscheidet darüber welche Meinung moralisch opportun und dem Blatt zumutbar ist. Und welche nicht.
Ich habe die finanzielle Unterstützung für dieses lachsfarbene Blatt eingestellt, und warte darauf, bis die klugen, liberalen alten weißen Männer, die dort noch immer Richtiges und Gutes publizieren, entweder in Pension oder auf den Friedhof gehen.
Dann kann die sich die Wokeness ungehindert austoben.
Wie heißt es so schön: Go woke – go broke!
Ich habe nun ein Abo bei einer Zeitung, wo ein Liberaler wie ich, einfach besser aufgehoben ist. Scheiß hin, Scheiß her.
Das Sprüchemuseum (159)
«Auf den Boom folgt Ernüchterung – in der Baubranche wackeln tausende Jobs.“
Der Standard
Wir sagen: Vermutlich wieder nix als leere Versprechungen. Wir hoffen, dass die Jobs, zumindest die tausend im Umkreis 150 Metern, nicht nur wackeln, sondern fallen. Egal wohin. Am Besten zurück. Damit wieder mal andere Visagen als Bauschlochgfriese zu sehen sind.
Die Hoffnung stirbt zuletzt …