Monsieur Capricorne, le vieux

Monsieur Capricorne mag es augenscheinlich, sich in meiner Nähe aufzuhalten. (Wie ihr sehen könnt).
Vom Ex-Briefträger des Ortes weiß ich, dass er schon seit 15 Jahren hier seine Runden dreht. Ich bin auch seit mehr als 10 Jahren hier Gast, ohne ihm begegnet zu sein. Und 15 Jahre, so meinte der kundige Ex-Postler, ist ein sehr hohes Alter, und oft würde man ihn hier nicht mehr sehen.

Als ich heute Abend vor die Tür trat, da war er wieder und mischte einen kleinen Johnaissbeerstrauch auf, indem in als Kopfkratzer benutzte. Als ich mich ihm näherte, stieß er einen seltsamen, pfeifenden Laut aus, mehr wie ein Murmeltier als ein Stier, eine Art Stöhnen, und ich nahm es als Warnung, nicht näher zu kommen. Er war noch drei oder vier Meter entfernt. Also ging ich hinein, um das Handy zu holen. Wieder zurück, kam ich gerade rechtzeitig um zu sehen, wie er in meine Wiese schiss. Dann hüpfte er über die Mauer, runter auf den Weg und ging langsamer als ich, auf dem Weg nach … irgendwo.

Es ist ein bisschen traurig. Als würde er so langsam einherschreitend einen Platz zum Sterben suchen. Es ist nicht ein bisschen traurig. Sondern ziemlich.

Hier könnt ihr sehen, wie fuckin langsam er dahinschleicht. Dagegen ist der alte Autor eine Gazelle …