Stefan-Georg Troller ist 99!

Herzlichen Glückwunsch!
Es ist wunderbar, dass Sie noch immer da sind.
Was für ein Leben!
Und gibt es etwas besseres als diese, Ihre, essayistische Form des Dok-films „Personenbeschreibungen“? Falls es sie gäbe ich kenne sie nicht.
Zum Beispiel über Charles Bukowski.
Cien anos! zu rufen ist in Ihrem Fall zu mickrig.
Einfach weiter so!

Ich bin Ihr Fan!

Manchmal …

Ich könnte diesen Text mit: «Manchmal frage ich mich … „ beginnen. Tu ich aber nicht, denn es wäre eine Lüge. Ich frage mich längst nicht mehr. Um was geht’s? Na, um was wohl? Corona. Die „freiwilligen Massentests“, und der Größenwahn der Politos, die das ganze Land in langen Schlangen vor den Teststellen anstehen sahen, um sich checken zu lassen, um dann in Quarantäne abzuwandern oder semibeglückt mit einem negativen Bescheid im Patschehändchen, den sie sowieso erwartet hatten, nach Hause zu walzen.
Nun sickert durch, dass man enttäuscht ist. Enttäuscht darüber, dass sich der erwartete Ansturm nicht ereignet hat.

No na net, ihr Hiafler!

Die meisten Menschen oder noch besser die meisten Leute, wollen einen Mehrwert wenn sie sich schon in eine Schlange begeben und sich einen Wattestab in die Nase rammen lassen müssen. Und wenn der Mehrwert gerade mal eine 10-tägige Quarantäne verheißt oder ein kurzes warmes Gefühl („Hab eh gewusst, dass ich das Ding nicht habe“), dann bleiben zumindest jene zuhause, die den Verdacht hegen, dass sie das Virus in sich haben. Darum auch die superniedrige Ausbeute an positiv geouteten.

Nun gut. Man hat wieder mal ein paar Millionen aus dem Fenster in die Hände der Testherstellerfirmen geschaufelt. Was dabei herauskam ist kontraproduktiv, ganz so, wie der Expertenstab, den sich die zuständigen Ministerien leisten, veranschlagt hat. Die Politos verhalten sich gegenüber den Experten so wie die Männer in einem sizilianischen Sprichwort: «Wenn du eine Sache entscheiden musst, frag deine Frau. Und dann tu das Gegenteil.»

Manchmal frage ich mich doch, ob ich mich nicht manchmal fragen sollte …

Wollt ihr die totale Normalität?

Der Schrei nach Normalität ist laut und vernehmlich. Schon lange. Ich weiß nicht warum. Es ist doch eh alles normal hier: Kaum etwas funktioniert, nichts was angeordnet wird, man hält sich einen teuren Expertenstab im Ministerium und verordnet dann das Gegenteil von den Expertenempfehlungen, die meisten interpretieren den Lockdown nach Gutdünken, der Kanzler äußert sich rassistisch, die Grünen kuschen, kleinste positive Änderungen werden als Megaerfolg deklariert (Hauptsache es ist Weihnachten und man darf Schifahren) … Ich könnte noch eine Weile so weiterfahren, tus aber nicht. Ich finde, dies doch genug Normalität. Mir reicht sie auf jeden Fall.
Wieviel mehr von dieser Normalität wollt ihr denn noch?

Flaggenbusiness

„Wie geht’s dir denn, in diesen verseuchten Zeiten?“
„Blendend“, sagte sie und lächelte ein Lächeln, das zu einer Preisübergabe gepasst hätte.
„Das hör ich gern“, sagte ich mit schlecht verhohlener Verwunderung. „Wie das? Jetzt wo wir alle darben und in die Pleite schlittern.“
„Fahnen und Flaggen“, sagte sie.
„Fahnen und Flaggen?“, echote ich.
„So ist es“, lächelte sie. „Fahnen und Flaggen.“
„Lass mich nicht dumm sterben …“
„Du siehst doch bestimmt Nachrichten, oder?“
„Tu ich.“
„Na, dann wird doch schon aufgefallen sein, wie oft in arabischen und Nahostländern israelische und amerikanische Flaggen verbannt werden. Neuerlich auch die französische Tricolore.“
„Ja. Und?“
„Na ja, jemand muss diese Flaggen ja auch herstellen. Und diese staatlich geleiteten Proteste und Flaggenverbrennungen, werden meist von Männern abgehalten, die nich mal wissen, wie die jeweilige Fahne des Landes aussieht, die sie vor der Kamera abfackeln müssen. Und da bin ich eben behilflich.“
„Behilflich?“
„Ist der Groschen noch nicht gefallen? – Jemand muss doch diese vielen Flaggen herstellen, damit sie medienwirksam verbrannt werden können.“
„Und das ist ein lohnendes Business?“
„Und wie. Es wird immer besser. Jede weitere Mohammed-Karikatur lässt den Verkauf in die Höhe schnellen. Ich kann also nicht klagen.“
„Freut mich zu hören“, sagte ich noch einmal, und wusste nicht genau, ob ich es auch so meinte.