Generation Rep

Die Waschmaschine. Wieder mal. Butt. Das ist schlecht. Vor allem in einem Haushalt mit saumäßigen Kindern, und einem sporttreibenden Vater. Aber der Alte schnappt sich das Teil, zerlegt es, findet den Fehler. Drehkreuzaufhängung gebrochen. Ist Guss. Kann man nicht schweißen. Muss man die innere Trommel ersetzen. Awright. Suche. Im Internet. Im Telefonbuch. Resultat: Das Ersatzteil kostet etwa gleich viel, wie eine neue Maschine. So weit so gut. Das ist nur der alte, traurige, Western-Kapitalisten-Song. Und man merkt wieder mal, wie alt man ist. Man entstammt einer Generation, die noch reparierte. Die Rep-Generation. im Gegensatz zur heutigen Rap-Generation.

Man hört allerorten die Klagen von Firmen die Lehrlinge ausbilden möchten und müssen. Sie finden keine. Zumindest nicht welche, die ihren Namen fehlerfrei schreiben, im Dunkeln ihren Arsch finden, und auch ein Loch in den Schnee pissen können. Es sollen 10 Tausende sein.

Das wird spannend. Vor allem auch in der Altenpflege. Und richtig lustig wird’s erst, wenn die Osteuropäer, die es jetzt machen, und die auch die Reperaturen, die Renovationen und all den anderen Scheiß erledigen bei dem man unter Umständen ins Schwitzen kommt, ihre eigen Eltern betreuen müssen. Werden dann die polnischen Alten von ukrainischen Pflegern betreut? Und die ukrainischen von kasachischen und so weiter und so fort, bis wir in Alaska angelangt sind? Und dann stürzen wir uns, weil wir uns selber zum Hals raushängen, in die kühle Beringsee? (Für den Planeten wär’s ein Segen.)

Die hiesigen Firmen finden keine Lehrlinge, weil den hiesigen Weicheier bei der «Hacken» ein Nagel abbrechen könnte, und aus Tunesien kommen junge, hungrige, tatendurstige Kerle zu uns, und den Politos fällt nichts anderes ein, als sie in Lagern zusammenzupferchen und sich darob das innenpolitische Hemdchen einzunässen, anstatt sich diese Burschen zu schnappen und ihnen zu geben, was sie wollen und was auch da ist, nämlich: ARBEIT.