Gedicht für Bukowski

Am 9. März 1994, vor dreißig Jahren, starb der große Dichter Charles Bukowski)

Gedicht für Bukowski
(nach Bukowskis „Gedicht für Dante“

Bukowski, Baby, das Inferno
ist hier und jetzt
Ich wünschte, du könntest
es sehen. Wir haben die Macht
die Welt in die Luft zu sprengen
und jetzt erkunden wir die
Möglichkeit, sie zu verlassen,
doch die meisten werden
hierbleiben müssen und
sterben. Entweder durch die Bombe
oder die Leichenhaufen
oder was sonst noch
hingekippt wird –
Scheiße und Glas und Ruß.
Bukowski, Baby, das Inferno ist
hier und jetzt.
Und die Leute sehen sich
noch Rosen an, fahren Fahrrad,
sorgen sich wegen KI,
kaufen Häuser und Gemälde,
sie werden auch weiter
kopulieren, überall,
und die Jüngeren
sehen sich um und
schreien nach einer
besseren Welt, wie es
die Jungen immer getan
haben – dann wurden sie
alt und haben das gleiche
Scheißspiel mitgemacht.

Nur sind inzwischen die
schauderhaften Verbrechen
der Jahrhunderte angewachsen
zu einer Belastung, die wir
nie mehr abtragen können.
Manche versuchen es noch.
Wir nennen sie Heilige,
Dichter, Verrückte, Narren.
Bukowski, Baby, o Bukowski, Baby
du solltest uns jetzt mal sehen.

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