Sind Künstler dumm oder einfach nur reich?

Der Filmemacher und Autor Peter Liechti, einer der Großen unter den Schweizer Filmern, war, wie ich, aus einer Kleinbürger-Familie hervorgegangen. Kein Erbe in Petto, keine finanzielle Unterstützungvon Haus aus, alles selber machend; und so erklärte er mir einmal, dass es kaum noch solche wie ihn in der ganzen Branche gebe. Das war vor Dekaden.

Darüber hatte ich noch nie nachgedacht, aber es erschien mir folgerichtig: Wer kann es sich leisten Künstler zu sein, eine Künstlerkarriere anzustreben? Auf Kunstschulen, auf Filmakademien rumzutun, eine Art Bohemien-Leben zu führen, zu saufen, zu koksen und nebenbei ein bisschen Kunst zu machen?

Und beinahe naturgemäß ist man dann auch, nur schon aus einem latent schlechten Gewissen über den ererbten Vorteil, für den „globalen Süden“, für Wokeness; und im Zuge dessen für einen vermeintlichen Freiheitskampf des „palästinensichen Volkes“ gegen den Besatzer, Unterdrücker und dem „Völkermörder» Israel.

Das alles wird noch befeuert durch Dummheit, Niedertracht und der alterwürdigen antisemitischen Einstellung von zuhause.

So stellt sich mir die Frage: Sind Künstler dumm und/oder nur reich?
Ich vermute, dass für viele beides zutrifft.

Und wenn ich auf dem Weg in mein Stammcafé an den Galerien vorbeigehe und durch die großen, geputzten Fenster auf die Exponate junger Künstler blicke, bin ich nicht enttäuscht. Nur ein wenig gelangweilter als zuvor, bis ich, an der Kreuzung angekommen, alles wieder vergessen habe, und bei Rot über die Straße gehe.
Ein gewisses Risiko muss sein.
Auch für die Kunst.

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