No english!

Das erste Mal sagte ich es am Bahnhof Lauterbrunnen, als mich eine asiatische Touristin ansprach, in einem Englisch, dass so klang wie das Deutsch von Johnny Cash: Woisuausmama.
Ich sagte: „No english“. Es klang unfreundlicher, als es gedacht war. Aber, um es kurz zu machen: Ich habe die Schnauze voll, immer wieder auf Englisch angesprochen zu werden, und zwar, ohne dass man danach fragt, ob ich überhaupt englisch spreche.

Ich seh’s auch im Gym: Jeder englische Nativspeaker braucht keine Wort Deutsch zu lernen. Alle radebrechen mit denen in ihrem Pidgin ähnlichen Geschwurbel.

Ich tu’s nicht mehr. «No english!» ist in Hinkunft der einzige englische Satz, der von meinen Lippen geformt wird. Außer: Man fragt. Do you speak english?

In der Schweiz kann man mich in den Landesprachen ansprechen: Schwizertütsch, Deutsch, Französisch, Italienisch.

Als es noch britische Touristen in Interlaken gab, gab es noch eine nette Form der Höflichkeit und des Respekts. Der Brite sagte mit brutalem Akzent: «Guten Morgen. Ik spregge laida keine Deutsch. – Do you speak english?“ So geht das beim Gentleman und einem höflichen, respektvollen Menschen.

Kürzlich wurde ich in der Schweiz Zeuge eines Gesprächs zwischen einer Einheimischen und einer Italienerin, die schon über dreißig Jahre in der Schweiz lebt. Kein einziger Satz auch nur annähernd korrekt. Ich habe nach zwei Wochen in Italien besser italienisch gesprochen, als sie nach dreißig Jahren.

Wie auch immer. Für mich gilt nun die angewendete Höflichkeitsform: Do you speak english? Oder sonst ist meine Antwort, ein bisschen unwirsch, und ohne ein „Sorry“ voranzustellen: „No english!»

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