Smombies im Gym

Es ist still im Gym. Nicht nur, weil wenige da sind. Niemand spricht. Das ist auch gut so. Einserseits. Andererseits hat die Stille etwas Gespenstisches; es ist die Stille der Abwesenheit, die Stille eines Raumes mit Toten.
Smombies. –

Smartphon–Zombies hocken auf den Geräten und stochern mit dem Fingern in den Eingeweiden ihres Totseins. Sie sind nicht anwesend. Ich seh ihnen zu, wenn sie zwischendurch Gewichte bewegen, an den Zügen zupfen. Sie strengen sich nicht an. Sie machen nichts richtig, sie haben keine Ahnung, wie man richtig trainiert. Ihr Glück ist, dass sie so jung sind, und sie trotz ihrer Ahnungslosigkeit etwas profitieren.

Ich frage mich, was geschehen würde, wenn man ihnen – zumindest für das Training – das Phone wegnehmen würde? Sie sind nicht gewohnt, einfach nur zu sein. Ihre Apps sagen ihnen, wie sie sich zu fühlen haben.
So wie die Bauschlöcher vor meinem Fenster in ihren Phones rumstochern, wenn’s grade mal nichts zu lärmen gibt. Vielleicht suchen sie auch nach der „Schaufeln“-App. Oder jener, die die Gipsplatten montiert.

Eigentlich sind sie alle tot.

Das einzige Gute an ihnen ist: Sie lärmen gerade nicht herum. Mögen sie weiter tot sein!

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