Faschistisches-Dreckslügenmaul-Allerlei (1)

Unter diesem Titel sollen ältere Blogeinträge unter Aktualitätsdruck wieder publiziert werden.
(Auch ein wenig aus dem Grund, dass sich nicht alle haben täuschen lassen.)

VERÖFFENTLICHT AM  VON ADMIN

Farewell, Mickey

Nein, Mickey Rourke, niemand will dir vorschreiben, was du zu tragen hast, auch ich nicht; zieh dir dein Putin-T-Shirt ruhig an und genieß das Menschenrecht auf Ignoranz und Borniertheit, und pack gleich noch ein Gros von den Shirts ein und nimm es mit nach Hollywood, da laufen sicher noch eine Menge Kollegen herum, die sich bestimmt in der postpubertären Rebellenpose gefallen, wenn die Visage eines faschistoiden Unterdrückers und Despoten ihre frisch renovierten und abgesaugten Bäuche pimpt.

Man hats ja schon bei deinem  Kollegen Depardieu vermutet: Die Intelligenz eines Schauspielers korreliert nicht immer mit seiner Beliebtheit, aber mach dir nichts draus, Mick, es gibt auch deutsche Intellektuelle die mit dir locker mithalten können und die gerade eine Petition verfasst haben, auf dass Israel die Raketen der Hamas, ohne Gegenwehr, einstecken möge. Darunter die bereits etwas verhuschte Grimasse des Punks: Nina Hagen. Aber die dürfen das, claro, das ist ihr gutes Recht, in einem demokratischen Staat.

Also. Ruhig Blut, MIckey.
Ich mache aber auch von meinem Recht Gebrauch, niemals wieder, und ich meine damit -niemals wieder- einen Film mit dir anzusehen. Und auch nicht mit dem Kollegen Depardieu.

Nicht, dass dich das kratzen würde, lieber Mickey, aber nicht doch, nein. Denn jetzt hast du viele, viele neue finanzstarke Fans gewonnen. Und die sehen dir gerne zu, wie du ein paar Amis um die Ecke bringst …

«Ruhm tötet alles!»

Heute morgen pfeift der beissende Südostwind durch die Rainergasse, es ist kalt und die niedrige Sonne schafft es gerade noch über das Palais Schönburg um mich zu blenden, damit ich die Entgegenkommenden, trotz Sonnenbrille, nur als Schemen wahrnehme.

Vor genau hundertt Jahren kam in Lowell, Massachusetts, ein Baby zur Welt, das auf den Namen  Jean-Louis Lebris de Kérouac getauft wurde, und später unter dem Namen Jack Kerouac weltberühmt wurde. Vielleicht war es an diesem Tag auch sonnig und kalt. Vielleicht auch nicht.

Ich denke, es ist so ziemlich alles über Kerouac gesagt, geschrieben, getalkt worden.

Und da ich zur Zeit beinahe täglich auf dem Fahrradergometer die Briefe von Jörg Fauser und Carl Weissner lese, empfehle ich hier zur Lektüre die Briefe zwischen Allen Ginsberg und Jack Kerouac: „Ruhm tötet alles“.

Und dann haben wir noch den Roman von Anthony McCarten: „Jack“, eine Faction-Novel über die letzten, bitteren und traurigen Tage von Kerouac, geschrieben aus der Sicht seiner Tochter.
Beides eine Empfehlung.

Ich weiß nicht, wieviel ich Kerouac zu verdanken habe, aber ich schätze es ist nicht wenig. Ich mochte seinen immer von etwas Traurigkeit durchwirkten Drive, den man auch bei Hemingway finden kann und bei Fauser.
Und Kerouac konnte richtig schreiben, auch wenn die kleine geniale Giftspritze Capote meinte, es sei nicht Schreiben sondern Tippen. Aber wen hat der schon verschont? Außer Harper Lee.