Sei nicht so unverschämt

Dass man nie auslernt, ist eine Binse und so wahr, wie der deutsche Film öde ist, und ebenso wahr ist auch, dass man nie „aussieht“, sozusagen. Denn in den vielen tausend Filmen die ich bislang gesehen habe, habe ich folgende Szene so noch nie geblickt, und wenn, dann hab ich sie verdrängt (was ich nicht glaube).

Szene in der absolut sehenswerten Serie „Heels“, in der es um Wrestling geht:
Der Protagonist Jack und seine Frau liegen im Ehebett und es gibt Streit. Normalerweise, in den Filmen die kenne, wird dann der Mann aus dem Bett auf die Couch gescheucht. So ist es Usus. Aber nicht hier. Es erhebt sich die Frau, und verzieht sich, mit Kissen, auf die Couch.
Unglaublich!

Jetzt warte ich darauf, dass einmal, nur ein einziges Mal, bei einem Ehestreit, bei dem die Frau „schuld“ ist, aus dem Haus ausziehen und sich im Hotel einquartieren muss.

Eine leise Stimme in mir flüstert: Sei nicht so unverschämt.

Was sind eigentlich Buchhändler*innen?

Ich will hier jetzt nicht aufzählen (die Liste ist kurz und knackig) was dieser Beruf NICHT ist. Sondern, was er sein sollte, so wie ich ihn verstehe: Gehe ich in eine Buchhandlung und will ein bestimmtes Buch kaufen, so ist es mir wurscht, ob der KNOE- oder wie immer dieses Dings heißt, wo sie mit der Maus herumklicken – , ausspuckt, dass dieses Buch vergriffen ist. Was in den meisten Fällen nichts anderes bedeutet, als dass es einfach nicht mehr gelistet, aber über andere Kanäle durchaus zu beziehen ist.

Ich erwarte von einem Profi-Buchhändler, dass er mir das verdammte Buch besorgt, wenns sein muss auch antiquarisch, ich zahl die enstehenden Mehrkosten, den Versand, den Rabatt, was auch immer, aber er oder sie soll mir das Buch heranschaffen, anstatt immer nur herumzujammern, wie beschissen es der Branche geht.

Und das Argument, dass ich ja selber im Netz herumsuchen soll, lass ich nicht gelten. Ich kauf mein Brot auch nicht im Netz.

Und wenn er oder sie, mir das Buch mit der Rechnung überreicht, dann, und nur dann, ist der Titel „Buchhändler, Buchhändlerin“ gerechtfertigt.
Amen.