Confiteor

Es ist schon einige Jahre her, seit ich erklärt habe, kein Linker mehr zu sein. Der präzise Auslöser ist mir nicht mehr erinnerlich. Vermutlich gab es keinen, sondern nur eine Kumulation von Ereignissen und den entsprechenden Kommentaren von Linken dazu. Wie z.B. nineeleven.

Heute bin ich fast soweit zu bedauern oder gar zu bereuen, jemals einer gewesen zu sein. Der Bruch, will man es so bezeichnen, wenn man mit einer bestimmten Lebensansicht bricht, ist ein verdammter Splitterbruch, vor dem jeder Orthopäde die Maske runterzieht und sagt: „Da ist nix mehr zu schrauben und zu schienen, da hilft nur noch amputieren.“

Ich gehe nicht davon aus, dass meine Amputation der Linken einen schiefen Gang verschafft, oder gar bemerkt wird, aber ich sag’s halt trotzdem: Wie sehr mich ihre Dummheit und Verlogenheit anwidert. Nicht nur im Fall von Israel, bei dem mir ihre Wortmeldungen und widerlichen Aktionen Brechreiz, und an Zorn grenzende Wut auslösen. Und ja, Verachtung. So von allem ein bisschen.

Ich bin fertig mit Links und Grün und Woke und den 72 Geschlechtern. Und mit einigen anderen Dingen auch.

Es ist auch eine Art Déjà vu: Ich habe den ganzen Scheiß schon 1972 von den Basler Kommunisten gehört. „Israel, der Büttel des amerikanischen Imperialisten.“
Wo man auf Anti-AKW-Demos mitmarschierte, aber eigentlich für Kernkraftkraft war. Aber halt nicht im „westlichen Kapitalismus“, sondern in der „Diktatur des Proletariats“.

Aber ich habe eine strenge katholische Erziehung hinter mir, und wer diese Schule durchlaufen hat, der ist für alle Religionen – und auch für Ideologien – verloren. Sofern er irgendwann mal aufgewacht ist.

Und das bin ich …