Zu berücksichtigen

Jeden Tag klebt sich irgendwo, irgendwer an irgendwas fest. Nicht irgendwer, sondern sehr junge Leute der „Last Generation“. Ich verstehe das. Ich verstehe, dass ihnen Kunst und Kultur am Arsch vorbei gehen, wenn sie das Ende der Welt heran nahen sehen, hören, fühlen.

Diese Aktionen sind radikal und auch ein wenig lächerlich. Vor allem in ihrer Redundanz. Aber die Verzweiflung ist echt.

Wer jung ist, glaubt alles zu wissen. Ich glaube, dass das nicht nur meine Attitüde in meiner Jugend war.
Ich erinnere mich an Gespräche von 1968, 69, 70, als wir darüber sprachen, dass dieser Planet, und wir mit ihm, nicht mehr weit hatten. Das Atom, you know. Der Russe. Der Chinese.
Noch nicht mal Waldsterben damals, nicht mal saurer Regen, und das Ozonloch war noch ein unbekanntes Löchlein, das im Verborgenen wuchs.

Aber wir würden bald sterben. Soviel war sicher.

Inzwischen haben wir die gekippten Seen, das Ozonloch, den sauren Regen, die AKWs, das Atom, das Waldsterben irgendwie halbwegs im Griff.

Rückblickend seh ich mich und den fuckin Planet ,seit 66 Jahren, in der Krise.

Als ich mit meiner jüngeren Tochter darüber sprach, sagte sie: «Ja, das mag sein. Aber wir Jungen haben noch nicht die Erfahrung von vielen Krisen. Die Klimakrise ist unsere erste.“

Das ist zu berücksichtigen.