So einer war ich auch einmal

Nach fast einem Jahr Unterbruch, bin ich seit letzter Woche wieder im Gym anzutreffen. In der Fehlzeit habe ich mich mit Liegestütz einigermaßen in Form gehalten. Im Schnitt so 100 St. pro Tag. Korrekte Ausführung, kein Schummeln, keine Erleichterung.

Nach einer so langen Pause ist normalerweise ein vorsichtiger Einstieg gefragt, also höchsten 50% der zuletzt aufgelegten Gewichte. Langsame Steigerung. Von Training zu Training. Aber Liegestütz sind DIE Übung. Für den ganzen Körper. Nach fast einem Jahr kaum Kraftverlust. Und volles Einsteigen. No Muskelkater at all.

Der glücklichmachende Pumpeffekt danach. Die gelassenmachende Müdigkeit auf dem Nachauseweg. Die Bäumepracht im Park des Palais Schönburg. Man kann sie erst nach einem Training erkennen.

Ich habe mir die Mühe gegönnt, mich auf Tutorials wieder mal anzusehen, wie die einzelnen Übungen korrekt durchzuführen sind. Die Erkenntnis schlich sich ein, dass ich vorher zumeist nicht ganz sauber gearbeitet habe.

Das ist vielleicht einer der netten Veränderungen des Alters: Man akzeptiert, dass Dinge schwierig sind, und das beim Lernen dieser Dinge Geduld und Übung gefragt sind, und es Zeit braucht, bis Resultate sichtbar werden.

Wie auch immer. Ich sehe mir im Gym die Jungen an, wie sie alles falsch machen, wie sie sich, um der Show willen, um die Schmerzen drücken, mit Schwung arbeiten, abfälschen, unvollständig wiederholen, alles nur, um ein paar Kilo mehr aufzulegen, zwei Wiederholungen mehr zu schaffen.

So einer war ich auch einmal.