Judged

Ich esse seit mehr als einem Jahr kein Fleisch mehr. Wieder. In den 90er Jahren, als in Wien Vegetarismus als eine Art Krankheit und geistige Verwirrtheit galt, aß ich mehr als 6 Jahre kein Fleisch. Das war nicht leicht, aber hat viel Spass gemacht.

Nun wurde ich(wir) in einem Interview wieder bezichtigt, dass wir Vegetarier Bobo-Elite seien, die Vegetarismus dazu benutzen, um sich von den «Schnitzel-und Leberkas-Prolls» abzugrenzen, und so die moralisch Überlegenen zu geben. Und auch noch, als Zugabe, die Gesellschaft zu spalten.

Bissi viel, würd ich meinen. Ich würde auch meinen, dass jener, der uns der moralischen Überhöhung zeiht, sich selber moralisch aufs hohe Ross setzt, weil er uns, wie meine vegetarische Tochter sagen würde, judged.

Ich verurteile keinen Schnitzi-Leberkas-Schweinsbraten-Spachtler. Denn der weiß insgeheim selber, dass zuviel Tiere gegessen werden. Aber sie schmecken halt so lecker. Was soll man da machen?

Tja, so ist das mit Leben, wie mein Freund Jiri zu sagen pflegte.

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