Sweet blossoms

„ … ich rasselte sang -und klanglos durch.“
schrieb der Neoschriftsteller und Mützenpunk Campino – in seiner eben erschienen Biografie – über eine Erfahrung seiner Schulzeit. Das Buch hat auch einen Titel, aber der ist zu lang um ihn hier niederzutippen. Auch wir müssen sparen, so wie der Piper Verlag, wo man sich offenbar gesagt hat: „Heast, a Biachl vom Mützenpunk, des wird eh a Bestsölla, da kenn ma uns des teure Lektorat spoan!“ Oder so ähnlich.

„Finster war’s, der Mond schien helle, als er langsam blitzesschnelle um die runde Ecke fuhr. – Und Jimi Henrix Gitarre röhrte still und leise dazu.»

Für einen Punk ist es natürlich zu wenig, wenn er sang -und klanglos durch eine Prüfung fällt. Da musste ein fetziges Verb her. Rasseln. Ja, rasseln war gut. Das klang nach Action und fuckin Lärm. Aber es war halt doch gar prosaisch. „Ich rasselte durch“, ist a bisserl fad, und außerdem so unliterarisch. Nemma no so ein gut abgehangene Redewendungskadaverchen her, yeah, sang -und klanglos, das kommt gut, das versteht auch die inzwischen ergraute Klientel mit der Martin Walser Gesamtausgabe im Regal.

Natürlich war’s nicht so. Oder doch?

Um die 80er Jahre Zürcher Punkband „The Bucks“ zu paraphrasieren: „Be brave and stupid, buy this book!»

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert