Covi-Diary (7)

Wird’s jetzt langweilig?
Vielleicht. Ich höre gerade C.B’s. „Poems and Insults“ und studiere seine Eigenart am Ende der Zeile den Ton zu erhöhen, und wie er die Worte zerkaut, und wie das Publikum gackert und wiehert und applaudiert und Zwischenrufe macht. Eine fuckin’ Dichterlesung! Wo gibt’ so was noch? Spass und Freude und Schlägereien an Dichterlesungen? Vermutlich jeden Tag. Aber jetzt nicht. Ganz bestimmt nicht.

Inzwischen haben sich die Kloaker vom Scheißhauspapier abgewendet und stürzen sich auf Küchenrollen. Wenn das keine Pathologie ist, was dann? „Ganz natürlich“, wie ein vertrottelter Hirnforscher meinte.
Gut. Das waren auch die letzten Zeilen über die Kloaker. Versprochen.

Selbstgemachte Ravioli mit Pilzen, Auberginen, Stangensellerie, Petersilie und Formaggio. Lasagneblätter für morgen. Ebenso Sugo. That’s fuckin’ cooking. War schon immer so: Wenn nirgendwo was läuft, in der Küche läuft immer was.

Nach Johnny B. Good ist jetzt „Hey, Joe“ dran. Es könnte deprimierend sein, so wenig Talent für’s Gitarrespiel zu haben, ist es aber nicht. Warum? Nun ja, Musik ist schwer. Und ich habe keine Ambition außer Haus zu spielen.

Der 7. Band Wolfgang Pohrt ist durch und ich radle in Eike Geisel hinein, der zufällig den selben Zeitraum, so um die neunziger Jahre in Germanien, aufreißt.
Es tut mir unendlich leid, dass ich die beiden nicht schon früher kennen gelernt habe. Sovieles wär mir erspart geblieben. Soviel Scheiße von Links wär an mir abgetropft.
Nun denn. Es ist nie zu spät. Außer, es ist zu spät.

Bis morgen, ihr Scheißerles!