Tagebuch eines kunstsinnigen Grobians (3)

Liebe ich die Kunst? Liebt die Kunst mich? Merkt die Kunst – wie das Geld – wenn man sie nicht liebt, und bleibt fern?

Auch gestern, auf der Vernissage einer Kunstaustellung in der Kathedrale eines Berges, blieb die Frage unbeantwort. Nicht ganz. Denn es war gut. Und wann ist etwas gut? Man solle, wie Hemingway sagte, genau beobachten, was es ist, was die Empfindung auslöst. Das ist schwer. Ich sag’s euch. Das braucht Training. Aber es war gut, und es war kühl, und es war nichts, was den Anspruch hatte, „die Menschen aufzurütteln“, eine „politische Botschaft transportierte“. Es war schön gut.
Geht nach Gonzen, bei Sargans, geht rein in den Berg, seht es euch an.

Dann auf dem besten Balkon der Stadt: Wein und Teq und Gespräche über den Rausch.
Ist das heute noch eine Kategorie, der Rausch? Das Angsoffen sein, das Spitzerl, der Fetzen, das Tragerl  war nicht gemeint, sondern Ekstase. Wir kamen überein, dass dies bei uns durchaus noch eine Kategorie war.
Das war auch gut.

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