Der Vulvenmaler

Da las ich es: Es sei an der Zeit, schrieb eine Kolumnistin, dass mehr Vulven in die Öffentlichkeit kommen. Überall nur Penisse, jetzt ist mal die Vulva dran. Gehet hin und malet sie, sprach die Kolumnistin, in einem dieser vielen Blätter die ich täglich entblättere.

Das fand ich interessant. Dass überall Penisse zu sehen sind, ist mir allerdings entgangen, weiß nicht mehr, wann ich die letzte, in die Öffentlichkeit gemalte Pensivariante gesichtet habe, aber, sagte ich zu mir, du brauchst doch ein neues Hobby, seit der Arzt dir das Meth schnupfen verboten hat. Ja, ein neues Hobby. Und so wurde ich Vulvenmaler.

Mit meinem dicken Eding, dem ich die prahlerische phallische Form mit dem großen 2-Kilohammer ausgetrieben hatte, ging ich los. Überall, auf jede Klowand, auf jede Hauswand, in jeden Hauseingang, auf jedes Autodach: eine schöne Vulva. Ich übertraf mich dabei selbst, in Originalität und Fantasie, der Form und Größe der Klitorides. Es war einfach nur toll. Vulven überall. Der Sprayer von Zürich konnte einpacken mit seinen Strichmännchen. Jetzt waren Vulven dran.

Als ich einige Tage später ein paar der Orte aufsuchte, um nachzusehen, wie es den Vulven ging, musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass ein fuckin Dreckschwein von Penismaler, in jede meiner süßen Vulven einen verdammten Penis gesteckt hatte.

Es ist einfach ein  Jammer.

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