On the road V.

Jack sah den Kleinen an der Reling stehen, und er musste den Blick abwenden. Er konnte nicht ertragen, Kinder an Orten zu sehen, wo die Möglichkeit bestand, dass sie hinunterfallen könnten. Er wusste nicht, woher das kam. Bei ihm löste Höhe den Wunsch aus zu springen, was ihn schwindeln machte. Außer auf Schiffen. Da machte es ihm nichts aus, denn er war mal Turmspringer gewesen. Aber bei kleinen Kindern machte es ihm schon etwas aus, und das Mini-Arschloch bekletterte bereits die Relingstangen. Wo, zum Teufel, war der Arschlochvater? Die Arschlochmutti?

Der Kleine schien allein zu sein, was nicht möglich war. Kleine, weiße, blonde Kinder waren nicht allein auf Fähren.

Der Moment, in dem Kleine die oberste Stange der Reling erreicht und das Gleichgewicht verlor, verpasste Jack, da er gerade nach einer Möwe griff, die auf Erkundungsflug vor seinem Gesicht durchzog und ihn frech angrinste. Ein Aufschrei ging durch die Menge am Heck und alle eilten zur Reling um nach dem KInd zu sehen, das 10 Meter tief ins Meer gefallen war. Ein Held neben ihm streifte die Schuhe ab, kletterte auf die Reling und sprang. Er schlug im unteren Deck auf der Reling auf, da er in seinem Eifer nicht an die Fahrtgeschwindigkeit des Schiffes gedacht hatte und zu kurz sprang. Es war schrecklich. Das Geräusch das es machte, als er auf der Stange auftraf und dann, bewusstlos geworden, wie eine Riesenpuppe ins Meer fiel.

Jack erfuhr später, dass der Held ertrunken war, aber der Kleine gerettet wurde.
Jack verbrachte eine lange Zeit auf dem Schiffsklo und kotzte sich die Seele aus dem Leib.