Hundert Prozent

Es begegnet einem ganz schön oft, es fällt auf, man kann es lesen oder auch hören, aber vor allem lesen. Auf Youtube, zum Beispiel, wenn man sich ein Musikfilmchen eines Popgrüppchens ansehen möchte, dessen Popularität auf das hintere Emmental beschränkt ist (oder auch auf das ganze): 100% Schweizer Musik!

100% Schweizer Musik? WTF, aber dann gleich ROFL.
100% Schweizer Musik. Bevor wir uns vorstellen, dass die Deutschen den debilen Einfall kopieren: 100% Deutsche Musik!!!, was sie aber nicht tun werden, denn es gibt ein Gefühl für Maß und Mäßigung, fragen wir uns doch mal, was denn so 100% Schweiz an dieser Musik sind?

Melodie und Rhythmus kommen ursprünglich aus dem Mississippi-Delta, wo sie, für alle Zeiten, erfunden wurden. Sind die Instrumente 100% Schweizerbauart? Oder nicht doch vielmehr japanisch, chinesisch, amerikanisch, deutsch? Was bleibt? Genau. Die MusikerInnen. Ja, Teufel eins. Rocker und Popper mit dem Gütesiegel der Armbrust versehen. Hat Rock und Pop das verdient?

Hat es.
Diese hundertprozentigen Interpreten, die sich alle anhören, als würde ein Kuno Lauener im Stimmbruch auf Stephan Eicher machen, der versucht Sina zu imitieren.
Recht so.
Armes, reiches Land. Hundertzwanzig Prozent!