Die Knallbar Diaries (16)

Des morgens im Knast, abends auf einem Ball, und dazwischen: schreiben. That’s Knallbar-Life. Wie Willi singt: «It’s no good life, but it’s my life.“
Auf dem Ball, natürlich in einem der gefühlten 272 Palais der Stadt, waren eine Menge Leute, die wirklich Spass hatten. Das fand ich erstaunlich. Dann freute es mich. Wohltuend war auch, dass es Frack-oder Anzug- Zwang gab. Entspannend für die Augen. Erinnerte mich an die guten alten Filme, wo alle Typen mit Hut und Anzug rumrennen. Hab das immer schon gemocht. Die Damen in Roben, die meisten eher schlicht, denn hier war nicht die gequirlte Gaggi-Créme am Werk, sondern solider Mittelstand: gebildete Bürger, wie du und … nein, nicht ich. Vergiss es.

Traf da auf den Kollegen G., der gerade aus den Bergen zurückkam, wo er, wie er behauptete, im steilsten Gelände einen Zaun repariert und neu gezogen, und dabei fast 150 Zaunpfähle versenkt hatte. Mit einem 8 Kilo Schlegel. Er sagte, das geilste sei, wenn der Hammer genau im richtigen Winkel an der richtigen Stelle mit der vollen Wucht auf dem Holz auftreffe. Es sei so gut und erregend, sagte er, wie das richtige  Wort zu finden und zu setzen. Ja. Da konnte ich ihm nur beipflichten. Außerdem erinnerte es mich an den Vormittag, an meine Hakenkombination, an das Kinn eines Redbull-Prolls.

Darauf kippten wir ein paar, derweil unsere Familien den Squaredance machten, der bei solchen Anlässen „Quadrille“ heißt.

Tja, und dann fand ich noch ein Portrait meiner Uroma. Vermutlich bin ich adelig. Ziemlich sicher sogar…

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