Heute in der Redaktion

Zurück in der Redaktion. Nach 6 Tagen Unterwegssein. Da wollten einige (namentlich zu nennen sind Pepita und die Lady, die die Meth-Tellerchen befüllt) wissen, ob ich etwas Berichtenswertes erlebt habe. «Klar», sagte ich so laut, dass selbt unser Redaktionsoldie den Füller zuschraubte und eine Augenbraue lupfte. «Ja, und weiter …», drängte Pepita, die gerade an einer Neuauflage der Garotte herumschraubte, die sie an der Säule in der Redaktionsküche befestigt hatte. Inspiriert vom ersten «Breaking Bad»-Mord, wo Walt den Dealer mit einem Fahrradschloss erdrosselte.

«Gut», hob ich an, «weil ihr es seid …»
Aber ich mochte dann doch nichts erzählen, denn ich wurde auf einmal sehr nachdenklich, was Pepita nicht beeindruckte und mir frank androhte, die Garotte an meinem Hals auszuprobieren. «Mir wurscht», sagte ich. Denn ich hatte in München einen alten Bekannten getroffen, einen Kollegen, den ich zuletzt vor 21 Jahren zufällig im Oswald&Kalb getroffen hatte, damals, als ich mit Peter Greenaway unterwegs war. Und der Kollege und ich dachten genau dasselbe: Würde es noch mal 21 Jahre geben, die wir uns nicht sehen konnten?

Nun ja. Sowas sagt man nicht zu einer 17-jährigen Türsteherpraktikantin. Und der Redaktionsoldie würde darob nur noch grüblerischer werden, und die Meth-Lady käme vielleicht ins Stolpern … und den  Scheiß kennen wir ja, oder?

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