Lesende und Gelesene

An der diesjährigen Leipziger Buchmesse werden am Stand der österreichischen IG-AutorInnen, 600 Neuerscheinungen der Jahre 2013/14 präsentiert. Nicht mitgezählt die Produktionen der größeren österreichischen Staats-Verlage, die sich einzelne oder Gemeinschaftstände leisten können und wollen.

Auch unser kleines familienfreundliches Unternehmen «Songdog», ist mit 2 Biachln vertreten. (Glauben wir zumindest.)
600 Neuerscheinung aus Klein und Kleinstverlagen? Wer würde da nicht jubeln?
Was für ein Land, dieses Österreich, wird allerorten ehrfürchtig geraunt, wie schaffen die das bloß?
Ein Kulturland halt: Opernball, Schifahren, gefühlte 850 staatlich subventionierte Kleinverlage, das macht schon was her.

Natürlich gibt es auch Skeptiker. Neider. Defätisten. Sie sagen: «Gibt es in diesem Land überhaupt 600 Leser? Also richtige Leser, solche, die außer dem neuen Krimi von Frau Rossmann und dem neuesten Ratgeber für die Bobos von Frau Knecht auch sonst noch etwas lesen?»

Perfid. Fies. Unter jeder Sau.  Wie gesagt: Defätisten. Können vermutlich selber nicht lesen, diese Pfeifen. Oder haben schon lange keine Subis mehr gekriegt und sind schon ganz grün vor Neid. Grün, versteht ihr? Habt ihr’s geknissen?

Auch unsere Readaktion ist bereits vom Kritizismus angekränkelt. Wir wollen jetzt keine Namen nennen. Aber das wachsame Auge unserer blutjungen Türsteherpraktikantin hat die Verdächtigen bereits erspäht. Hinter vorgehaltener Hand wird über einen Austritt aus den IG-Autoren getuschelt. Hört man hintenrum.
Keine Ahnung, wer das wieder aufgebracht hat.

Keine 600 Leser in Austria! Pahhh! Da lachen ja die Bestenlistenersteller. Wie zum Beispiel jene des ORF, wo die Bestseller schon vor Erscheinen des Buches bekannt gegeben werden.

Tja. Wie sagte die Grande Dame aller Neider und Neiderinnnen, die Elfriede Jelinek: «Ich will mit dem Literarturbetrieb nichts mehr zu haben!»
Hhha. Das sagt wohl alles! Das braucht man nicht mehr zu kommentieren, das spricht für sich selber, so einer Neideraussage …

Nur unser Oldie meinte, man könnte ja mal einen Blick auf diese Homepage werfen, und das ganze Interview mit Frau Jelinek lesen.

Also gut. Meinetwegen:

http://fiktion.cc

Kriegt halt immer eine Extrawurst gebraten, der Alte …

Eine Antwort auf „Lesende und Gelesene“

  1. «Auch unser kleines familienfreundliches Unternehmen “Songdog”, ist mit 2 Biachln vertreten. (Glauben wir zumindest.)»
    — Neugierig, wie ich bin, war ich nachschauen. Kein großer Aufwand, wenn’s bloß mit einer Dreiviertelstunde Straßenbahnfahrt verbunden ist. Aller paar Haltestellen gab’s Nonsenstexte auf Schweizerdeutsch (soviel zum Blogbeitrag «Auftritt Schweiz»)
    Plan übererfüllt: es waren drei Songdog-Bücher.

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