I d’Hosä, Gielä …

Mas o menos 2 Tage habe ich vor dem TV verbracht, d.h. ich habe den Lappi auf den bluesroten Gitarrespielhocker gestellt, Lästiges erledigt, aber vor allem, habe ich das Eidgenössische gekuckt. Schwingen. Alle 8 Gänge & Schlussgang, the entire fucking Schwingfest zu Burgdorf 2013.
Nur die Rede vom Bundespräsidenten habe ich verpasst, aber die kannte ich auswendig, schon bevor sie gehalten wurde.

Ich mag Schwingen. Ich mag Sport. Ich mag vor allem Kampfsport. Und Schwingen ist ein äußerst interessanter und etwas komplizierter Kampfsport. Und wie die meisten Sportler, mag ich auch die Schwinger. Nun ja. Schwingen ist der Schweizer Nationalsport, wie Hurling der der Iren. Das hat immer etwas vaterländisches, so ein Nationalsport. Das Gute am Nationalsport ist, dass man nicht zum Patrioten werden muss, da keine ausländischen Kämpen mittun. Höchstens Lokalpatriot. Aber da besteht bei mir keine Gefahr. Kampfsport ist Sache von Individuuen. Fuck the fucking flags!

Und es war mehr als seltsam, aber vergnüglich, dass in dem ganzen, temporär aufgewuchteten Stadion, in dem mehr als fünfzigtausend Zuschauer saßen, keine einzige Werbung zu sehen war. Weder zu Lande, noch in der Luft, noch zu Wasser (Schwingerbrunnen). Keine Flaggen, Fahnen, Wimpel. Nur Baseballkappen von Lidl und die Fahnen der Fahnenschwinger. Und falls einige im Publikum sich bemüssigt fühlten, die Sportler auszupfeifen, wurden sie vom Stadionsprecher zusammengestaucht. Das ist richtig so. Obschon es schon fast irre strange anmutet, dass der normale, demokratisch verwöhnte Wappler mal gesagt bekommt, was sich schickt und was nicht.

Ich weiß. All das gefällt einigen sehr, mit denen ich mich nicht gemein machen will. Aber es ist einfach entspannend mal eine Zigtausend Menschenmenge zu sehen, in der nicht alle die Fresse bis zum Arsch hinunter aufgerissen haben und dabei brüllen wie Stiere auf Chrystal Meth und Flussziegen auf Nitroverdünner.

Gewonnen hat der Sempach Mathias. Klasse Sportler. Ein verdammt würdiger Schwingerkönig.

Die Redaktion gratuliert.

P.S: In Berlin ist Literaturfestival. 3 Schweizer Autoren sind auch dabei. Raten Sie mal, wer zuerst genannt wird? … ganz genau …

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