Auf dem richtigen Weg

Ich konnte es nicht lassen. Nachdem ich heute morgen im Geisteszentrum Handtuch, die «Zeit» und die Wasserflasche auf meinem Lieblingsergometer deponiert hatte, ging ich zur Kurzhantelablage, suchte mir zwei 40 Kilo Hanteln raus und drehte damit eine Runde. Gefolgt von den verrätselten Blicken der Mittrainierenden, umrundete ich, in den Spiegeln meinen Gang kontrollierend, das Kratfkammerareal. Kleiner Spaziergang von ca. 30 Metern. Mit 80 Kilo Gepäck. Keine Koffer, wie im Film «The Innocent», keine Leichenteile, aber doch  etwa das Gewicht eines kräftigen Mannes tragend. Hanteln sind handlicher als Koffer. Ich bin nicht Günther Jauch,  nicht mal Campell Scott, und trotzdem konnte man mir die Anstrengung etwas ansehen. Die Dinger werden ganz schön schwer, und ich behaupte, dass ein untrainierter Spargeltarzan, dieses Gewicht keine 5 Meter trägt. Falls er es vom Boden hochbekommt.

Soviel zum gestrigen Blog.
Und ich möchte die Filmer doch höflich bitten, mich in Hinkunft mit Bullshit dieser Art zu verschonen, was sie, wie man seit der heurigen Berlinale weiß, ja bereits tun – wo uns die besten Regisseure von der alles durchdringenden Korruption erzählten, die uns, füher oder später, fertig machen wird.

In Griechenland wurden gerade einige Anti-Korruptions-Beamte wegen Korruption festgenommen.

Als nächstes werden wir Nachrichten lesen, dass jene Beamten, die  die Antikorruptionsbeamten wegen Korruption verhaftet haben, ebenfalls wegen Korruption festgenommen wurden.

Und anstatt Pferdefleisch finden die Labors Scheiße in der Lasagne. Dann sind wir endlich auf dem richtigen Weg.
Mahlzeit!

2 Antworten auf „Auf dem richtigen Weg“

  1. p.s. ich empfinde es bei einer rezension eines romanes immer als sehr entwuerdigend, wenn da steht, die autorin, der autor habe sehr gut recherchiert. ich deute dies als ein mangel an phantasie…

  2. wir schreiben keine reportagen, sondern literatur. da kann man schwindeln und luegen, so viel man will. deswegen bin ich auch nicht journalist geworden. das nenn ich kuenstlerische freiheit. wir muessen uns an nichts halten, und eben diese freiheit ist die qual von unserem beruf. wir spielen und tun doch so, als waere es wirklichkeit. ich schlepp dir fuenf tote in sieben koffern in der gegend rum. aber nur schriftlich. in wirklichkeit wird mir schon von einem toten schlecht. die grossen zauberer und schwindler hingegen wie beispielsweise fellini und bunuel haben mich schon immer mehr ueberzeugt als die knallharten realisten…

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