Hängende Muskeln

Ein, an und für sich, ganz kluger Theatermann sagte es einmal zu mir, und in letzter Zeit, da Arnold Schwarzenegger seine Bio veröffentlicht hat, kann man es immer wieder lesen, und es ist immer noch so dumm und ignorant wie in den sechziger Jahren, als die ersten Bilder von Bodybuildern auftauchten: «Der kann mit seinen Kunstmuskeln nicht mal einen Sack Zement heben!» und vor allem:
«Im Alter wird das alles herunterhängen!»

Mit «Alles» meinen die Schwachos die Muskeln, die sich einer angearbeitet hat. Zum Beweis werden Fotos von Schwarzenegger bemüht, die einen alternden Mann in Badehose zeigen, einen massigen Typen mit Plautze und Hüftspeck, und unsere Hühnerbrusthollidiliüs bejubeln den Niederhang der Muskeln.
Das Leben hat die Weichis gerächt. Glauben sie.
Aber das, was da hängt, ist die Fettn, wie der Ösi sagt, und die Fettn ist dem physiologischen Prozess des Niedergangs eines jeden Mannes geschuldet, wenn der Testeronspiegel sinkt, usw., unvermeidbar, wie der Tod. Könnte man, wenn man nicht ein weicheiiges und rachsüchtiges Pfeifchen wäre, in jedem Gesundeheitsbuch nachlesen. Oder bei Google nachkucken.

Und wenn wir gerade bei Stärke sind: Schwarzenegger (und auch meine Wenigkeit) werden mit 80 noch so viel Power haben, wie die Schreiberlinge es mit 25 nicht hatten. Auch mit Fettrand.

Aber wie schon der geniale Werner Kieser, der jahrzehntelang von Ärzten und Physiotherapeuten wegen seiner Rückenschule geschmäht wurde, sagte: «Es braucht mindestens eine ganze Generation, bis eine als unsinnig und falsch erkannte Behauptung von der Gesellschaft als falsch und unsinnig akzeptiert wird.» (sinngemäßes Zitat)

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