Ein guter Job

Manchmal stelle ich mir vor, ich hätte einen guten Job.
Zum Beispiel stelle ich mir vor, ich wäre eine/r der gut bezahlten Mädchen und Boys, die für uns Bildungs -und Kulturspießer die Texte zu Beiträgen von «Kulturzeit», «Kulturmontag» etc. schreiben. Das muss einfach toll sein. Man feilt an sinnfreien Sätzen die man sich aus alten Sendungen ausborgt, ändert da ein Wort, fügt da eins hinzu, streicht da eine Wendung, bis man ein rührendes Textchen hat, das einfach zu allem passt. Wichtig ist, dass es sehr geschraubt klingt und so nichtssagend wie ein Politikerstehsatz, aber auf Kultur gebürstet.

Ein Beispiel?  (Gestern vernommen)  » … feinsinnige Abtastungen menschlicher Leerstellen.»
Das ist doch einfach Klasse! Und so gelungen. Und wirklich überall einsetzbar. Der Schmuck jeder Literaturkritik, die Zier jedes Ausstellungsfeatures, der Höhepunkt jeder Theaterrezension.

Heute kam ein Kommentar rein, er war als Spam deklariert. Ich weiß nicht genau warum. Klingt doch irgendwie wie ein Beitrag eines Kultruredakteurs zu einem anthropologischen Thema:

Fakturieren Deinen BMI in abzüglich wie 30 Sekunden.
Bist Du drauf angeschwollen, zu abgemergelt oder jawohl vollkommen?
Finde es zurzeit für noppes heraus. Dasjenige Belasten des Bodymassindex ist sehr ins Gewicht fallend dieses in der Lage sein Selbige jedoch unterdies.

Ist doch einwandfrei, oder?