Geil!

Gestern fiel ich zufälligerweise in irgendeine TV-Sendung (ZDF ?) und durfte Zeuge werden, wie eine glücksstrahlende Maklerin dem geneigten Zuseher erzählte, wie seit neuestem griechisches Geld auf den Berliner Wohnungsmarkt drängt. In rauen Mengen. Dann sah man fette griechische Männer mit sündteuren Onassis-Brillen, die sich in Charlottenburg Wohnungen ansahen. Und dann kauften.

So läuft das, dachte ich, das ist jetzt eine Gratis-Lektion in Heuschreckenkapitalismus, schau’s dir an, du wirst es vielleicht noch oft sehen, aber vielleicht auch nicht. (Könnte ja einige von uns noch wütender machen, ja?)

Also wie war das jetzt? Die Griechen haben keine Wirtschaft. Sie sind pleite. Diejenigen, die noch nicht pleite sind, holen ihren steuerhinterzogenen Raps von der Bank, fahren nach Berlin und kaufen damit Wohnungen. Das wird – den Gesetzen des Marktes gehorchend – die Wohnungen verteuern, und zwar für diejenigen, die mit ihrem Raps die Griechen retten müssen, deren Pleite durch das Abziehen der Gelder aus griechischen Banken noch beschleunigt wird.

Also wenn das nicht geil ist, was dann? (Die Maklerin sah ganz nach Aqua planing aus.)

Oder ist alles ganz anders? Und ich seh das vielleicht etwas verzerrt? Oder was? Oder wie?

(Diesen Block schrieb der Autor wie Theodor Fontane)