A bisserl Korruption gehört halt dazu

Eigentlich mag man’s ja nicht mehr kommentieren, aber wie heißt es so schön: Eins geht noch. Aus Nostalgie.

Man hat schon gedacht, es wird nicht mehr, aber nun hat Österreich doch endlich wieder das, was es selber als «Skandal» oder «Riesenskandal» bezeichnet. Aber natürlich ist es kein richtiger Skandal, denn ein Skandal ist es, wenn ein korrupter Politiker von einem Gericht verurteilt wird, das ist ein Skandal. Dieser Skandal ist eine so genannte «Erregung», ein kurzes, schnelles Hochkochen des Grolls, bevor man wieder zur Tagesordnung übergeht. Nun, um was geht’s? Ach ja, da ham einige Politiker, Manager und Lobbyisten bei der teilverstaatlichten Telekom die Aktienmärkte a bisserl manipuliert und sich bereichert, und einige notorische Politos waren auch nicht faul, und haben die Ladenkasse für sich und die Freunderl geöffnet gehalten. Zur freien Entnahme.

Das wäre eine Wahnsinnsschweinerei, eigentlich. Aber isses das? Man tut jetzt so, als wäre es das, aber man hat auch vor 2 Jahren ein Gesetz, das Beamtenkorruption unter Strafe stellt, wieder ausgehebelt. Warum? Tja.

Der erregte österreichische Wutbürger, dem man ins Börserl gelangt hat, wird bei der nächsten Wahl hauptsächlich jene Partei wählen, die ihre Fingerchen am längsten im Trog hatte. Warum? Schwer zu sagen. Weil er’s halt mag, vermute ich. A bisserl korrupt sollt ma scho sein, oder. Besser korrupt als Ausländer. Oder so.

Vor nicht allzulanger Zeit hat jemand den Vorschlag gemacht den «Wiener Charme», also jene Mixtur aus weinerlicher Unterwürfigkeit, Hinterhältigkeit und schlecht verhohlener Verachtung, zum Weltkulturerbe zu machen. Bin ich dafür. Mach ma doch a Packerl, und nehmen die Korrumpiertheit auch mit hinein. Des wär schön…

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