Klitschko versus Haye. Boxen, bye bye.

Gestern nach dem Kampf Haye-Klitschko, strömten die Ordner und Helfer in den Ring, verpackten sorgfältig die Ringluft und ließen sie mit Blaulicht ins Krankenhaus fahren. Die Ärzte zählten 1047 Löcher. Und während die Chirurgenteams der Ringluft die Löcher stopften und vernähten, klackten vor den Kameras von RTL die Pinocchio-Nasen der Promis gegeneinander, derweil sie uns (und sich selber) erzählten, welch Jahrhundertfight wir gerade gesehen hätten. Mussten sie wohl, bei den Tausend-Euro-Ring-Karten. Mich hingegen ließ «DER KAMPF» völlig kalt. Ballyhoo, Gedöhns und Gequatsche satt, dem nachher keine Taten folgten.

Nur Emmanuel Stewart, Klitschkos Trainer, mochte nicht rumflunkern, und machte keinen Hehl daraus, dass sie Haye falsch eingeschätzt hatten, und deswegen Klitschkos nicht besonders gut war . Sie hatten angenommen, dass Haye sofort intensiv auf Klitschko eindringen würde, aber sie hätten auch annehmen können, dass Haye annimmt, dass sie das annehmen, und der Mann smart genug ist, seine Taktik umzustellen. Es war also nur ein 1 Zug Vorausdenkding. Nicht beeindruckend.

Nun haben die Lieblinge der Deutschen, die Klitschis, alle wichtigen Gürtel im Schwergewicht in ihrer Familie vereinigt. Es ist, als wäre der Sargdeckel endlich geschlossen. Der von zuviel Plunder, Geld, DonKingismus und Kameraitis aufgetriebene Leib des Schwergewichtsboxens, ist bereit für den Gang zum Friedhof. Und die Klitschkos werden ganz vorne im Trauerzug mitmarschieren und die ukrainische Familienquetschtröte bedienen. Sei’s drum. Haye wird auch Schluss machen. Und das ist gut so.

Aber ich weiß auch, dass wir bald einen haben werden. Er heißt Robert Helenius, ist Finne und mächtig smart. Mal sehen, wie lange sie brauchen werden, um auch diesen Mann zu zerstören…

7 Antworten auf „Klitschko versus Haye. Boxen, bye bye.“

  1. 1.) Es ist auch nicht politisch korrekt, wenn man in der Werbung immer spricht als wäre man ein osteuropäischer Hinterwäldler;»Wlaaaaadiiimiiiir, wooohhh ihhs mein Buttplug?»

    2.) Auch Frauen können unter Epilepsie leiden..im Falle eines Klitschkokampfes wäre es mir allerdings wirklich egal, ob Mann oder Frau..die Alternative ist einfach zu grausam…..

  2. Ein Typ, der sich von einem anderen Mann Dinge in die Harnröhre stecken lassen würde, bezeichnet Boxen als «Rumgetunte»?

    Interessant…

  3. Epileptiker dremmeln genauso wenig Nägel in Harnröhren wie andere auch. Das ist politisch nicht korrekt! Ausserdem frage ich mich, ob diese Version des Sichantuens nicht ein klein wenig masochistischer ist als reines Glotzen in Röhren, die weder mit Harn noch mit Nägeln gefüllt sind.

  4. Ganz ehrlich, ich würd mir lieber bei Stroboskoplicht von nem Epileptiker, mit einem rostigen Nagel ein Pfund Steinwolle in die Harnröhre dremmeln lassen, als mir so ein unsägliches Rumgetunte in vier Ecken anzuschauen…..womit sich mal wieder zeigt, was der Niedermann doch für ein Masochist ist..der brauch den Schmerz einfach….

  5. Interessant. Ich dachte immer, die Boxer zerstören sich selber. Indem sie sich für Geld auffe Nase hauen lassen. Die Medien zerstören doch höchstens ein Image? Aber wenn Till Schweiger etwas dazu zu sagen hat, dann tut das doch sehr sehr weh!

  6. Früher, zu Alis und Foremans Zeiten (und sogar noch zu Tysons Zeiten), sind sie im Bademantel zum Ring gegangen, wurden vorgestellt und haben 15 Runden geboxt wie Götter.

    Jetzt spielen sie ein saublödes Promo-Video nach dem anderen, jeder Boxer hat ein Scheiß- Hip Hop- Gestammel als Auftrittsmusik, dann wird von jedem, der nur peripher am Kampfgeschehen beteiligt ist, die Nationalhymne gespielt, und sogar Mike Tyson wird von RTL bezahlt, um Scheiße zu reden (das kann er einfach nicht ernst gemeint haben).

    Dann stochern die Boxer 12 Runden in der Luft herum, werden nachher dafür beweihräuchert und, als wäre das nicht genug, müssen wir uns auch noch die Meinungen von Experten wie Till Schweiger oder Uschi Glas anhören.

    Danke Universum, danke Sauerland, danke Kohl und wie die Totengräber noch so heißen…

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