Fällt mir schwer

Mich quälen mitunter die banalsten Dinge der Welt. Und ich bin selber schuld.

Neulich erzählte mir ein Freund von einer gemeinsamen Freundin, die sich dem Konsum jeglicher Massenmedien enthält. No TV, no spiegelonline, no Tageszeitung, kein Radio. Nur Bücher, und Musik von Tonträgern. Nur ich, ich bin ein newsjunkie. Ich weiß aber, dass sie recht hat. Jeder, der aus irgendwelchen Gründen, mal für einige Zeit fern der Medien lebte, weiß, dass sie recht hat. Nichts fehlt. Nichts verpasst. Gar nichts.

Es ist besser, ein Stück Holz zu nehmen und ein paar verschieden große Löcher hinein zubohren, es an die Hauswand anzubringen und abzuwarten, was passiert. Es wird etwas passieren. Garantiert. Und es wird spannend sein. Versichert mein Freund.

Und wenn ich dann im TV diese Binnenballermannorgie, anlässlich von Thessas unfreiwilliger Facebook-Party ansichtig werde, den monströsen Mob von offensichtlich grenzdebilem Jungvolk sehe (dass sich möglicherweise für das revolutionäre Potential Europas hält, wie einer der Nespresso säuft, und nun glaubt er wäre George Clooney), dann verspüre ich immer den Wunsch, der Mütter und Väter der Krakeeler («Jeheettz gehts loohos!») ansichtig zu werden. Sozusagen den Ursprung dieser kolossalen Verblödung kennenzulernen, die man uns wie Eisenreifen immer enger ums geistige Wohlbefinden schmiedet.

Wie gesagt: Ich sollte ein Stück Holz an meine Hauswand nageln, und den ganzen Rest vergessen. Warum fällt mir das nur so schwer?

2 Antworten auf „Fällt mir schwer“

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