Es ist einfach schön

Deutschland hat allen gezeigt, dass es nicht gewillt ist, Österreich zu werden. Das ist einfach schön. Wenn es Deutschland nicht gäbe, man müsste es erfinden. Für uns wenige Viele, die wir immer noch nicht in der Lage sind, Betrug als common sense, Lüge als Bedingung, Anstand als «Nach-ihnen-bitte»- Entbietung (wenn es darum geht in die Staatskasse zu langen) zu verstehen. Es ist einfach schön, dass man einen Blinker als Blinker entlarvt, sein Geschwurbel (dass viele Bildzeitung-Leser als geschliffenes Deutsch missverstehen) nicht unwidersprochen hinnimmt, und als gesättigte Cumuluswolke der Ausreden und Abputzerei erkennt.

Und es ist schön, dass die «Bild» nun doch nicht die «Krone» machen kann. Es ist schön.

Und es ist schmerzlich. Schmerzlich, weil es einem in deprimierender Eindringlichkeit klar macht, dass es in dem kleinen, hoffnungslos korrumpierten, sich auf dem Weg zur Berlusconisierung befindenden Österreich, niemals so gekommen wäre. Mai, jamais, never! Die ÖVP hätte den Mann nur schon als Machtdemonstration im Amt belassen. Denn diese Burschen und Mädchen halten Anstand und Aufrichtigkeit für eine Kardinaltugend. Die sich die anderen gefälligst zu eigen machen sollen. (Siehe CSU)

Gerade muss der Chef der «Fiker» (Freiheitliche in Kärnten) der Scheuch Uwe, vor den Richter, weil er einem reichen russischen Was-weiß-ich-was gegen eine Millionenparteispende die Staatsbürgerschaft angetragen hat. (Davon gibt es einen Tonbandmitschnitt.) Er wird frei und gestärkt aus der Sache herauskommen (wie die Kleptokraten der Hypobank, der steuerhinterziehende Ex-Finanzminister), und die den Grünen Holub zum bitteren Ausspruch: «Dieses Land kann einer auch aus dem Gefängnis heraus regieren.» inspirierte. Aber so was hält man hierzulande für Ironie …