Keine Bücher, bitte

Zwei Fakten: 1. Österreich ist in der PISA-Lesekompetenz an drittletzter Stelle, letztes europäisches Land.

2. Der Buchhandel macht zur Zeit Rekordgewinne, und die Österreicher bezeichnen das Buch als ihr liebstes Verschenk-Geschenk.

So etwas mag ich. Diese Fakten lassen verschiedene Schlüsse zu. Einer davon ist (mein Favorit), dass die Bücher, die unterm Christbaum ausgepackt werden, einfach im Regal verschwinden. Ungelesen. Sind ja eh nur Bestseller.

Ich bin der Meinung, dass Bücher nicht gekauft und dann verschenkt werden dürfen. Man kann einem Freund sein eigenes Lieblingsbuch aus dem Regal ziehen und in die Hand drücken (So habe ich «Reise ans Ende der Nacht» von Céline sicher schon 10 mal nachgekauft), aber man soll keine Bücher kaufen und verschenken. Außer, es wird ausdrücklich gewünscht. Ich verbiete mir jedes Buch beschenkt werden. Das geht mir zu weit. Ist zu intim. Kaum jemand weiß, an was ich gerade interessiert bin, und ob ich es dann auch noch bin, wenn das Buch bei mir ankommt.

Wer mir was schenkt, schenkt flüssigen Bernstein. Aus Frankreich, Spanien, USA, Schottland. Da liegt man immer richtig. Mais pas des livres. No books.

Und heute wird mir der Verleger in mir, ein paar auf’s Maul geben. That’s for sure.