Wir haben alle was

Henry Miller fuhr mit dem Rennrad durch die Gegend. Hemingway sah sich Stierkämpfe an. Bukowski ging zum Pferderennen. John Irving, dessen Bücher ich nicht lesen kann, beeindruckt mich durch seine unglaubliche Physis im fortgeschrittenen Alter. Er ringt. Mailer boxte. Dostojewski zockte dem Teufel ein Ohr weg. Gorki war Kommunist. Céline war Arzt und behandelte die Armen von Clichy umsonst, bis er völlig verarmt starb. Was Günther Grass tut, weiß ich nicht, ebenso wenig interessiert mich, was Martin Walsers Ding ist. Vermutlich, sich über jüdische Kritiker empören oder Ernst Jüngers – durch den Rigor Mortis ewig versteifte Nudel, lutschen. Whatever. Alle hatten sie etwas, dass sie in Balance hielt, kippelnd, aber auf der guten Seite, und sie die normalen Zumutungen ertragen ließ.

Es sieht ganz danach aus, als hätte ich auch was. Es ist der Besuch im Geisteszentrum, wo ich Gewichte stemme. Es gibt mir ein gutes Gefühl, und sagt mir immer, wie es um meine Verfassung steht. Und so stemme ich mich mit dem Eisen gegen den Abbau, arbeite mich hin zu jenem Punkt, an dem es unwiderruflich abwärts geht, wo keine Steigerung mehr möglich ist.

Es hört sich vielleicht seltsam an, aber ich bin sehr neugierig, wann es so weit sein wird.