Der Untergang

Bruno Ganz, der jetzt partout nicht mehr im Theater spielen will, taucht in der Presse eigentlich immer mit dem Attribut «Der Untergang» auf. Für alle die das Glück haben, diesen Film nicht zu kennen: «Der Untergang» ist ein filmisches Elaborat, in dem Ganz den Hitler gibt. Nun, «Der Untergang» pendelt an Herrn Ganzens Glutaeus maximus, wie eine feiste, entzündete Fistel, an die er nicht mehr rankommt. Geschieht ihm irgendwie recht. Man kann doch nicht ganz bei Trost sein, diesem Österreicher mit der Zuhältervisage auch noch Intimität und Menschlichkeit zu verleihen. Ich meine, wen interessiert das? Außer ein paar pathologischen, analfixierten Holiduliüs?

Das Interessante an dem Film ist, dass man immer wieder Zeitgenossen antrifft, die diesen Film nicht als das sehen, was er ist: Eine gurkenblöde filmische Realsatire. Mir ging es, als ich ihn mir ansah, ähnlich wie dem Schauspieler Josef Bierbichler, der nach der Sichtung vermeldete, dass er im Kino laut zu lachen begann, um dann zu merken, dass er der Einzige war. Die anderen nahmen das Ding ernst.

Nun, vermutlich wurde Herr Bierbichler ins Kino eingeladen. Wenigstens kein Geld rausgeschmissen. Ich hab das Teil zu Hause am Bildschirm (was für ein schönes, altmodisches Wort) gesehen.

Der Film erinnerte mich an die Aufnahmen von Saddam Hussein in seinem Erdlochversteck. Ein bärtiger, schmutziger, erbärmlicher Zausel, der unser Mitleid kitzelt. Na klar. Das ist es, was schlussendlich von einem Massenmörder übrig bleibt. Jeder Mensch ist ein Mensch. Auch Hitler und Saddam. Nur Ignoranten und Idioten werden was anderes behaupten.

Who cares?

Hang’em higher!

NACHTRAG: Vielleicht schreibt der Eichinger Bernd ja schon am Drehbuch für den ultimativen Saddam-Film.  Mit dem neudeutschen prolligen Titel: «Von Bagdad nach Galgen». Ganz wär da sicher erste Wahl.  Das kriegt der hin. Locker. Ich freue mich schon auf die Szene, wo der GI-Arzt dem zauseligen Saddam die DNA-Probe aus dem Mund friemelt: Das wird ein Brüller!