Filme ohne Frauen

Einer meiner Lieblingsfilme heißt:Das dreckige Dutzend. Produziert wurde er noch vor dem «Summer of Love» 1966, und erfreute uns mit einem beeindruckenden Staraufgebot, die bis auf Ernest Borgnine und Donald Sutherland bereits alle tot sind. Ich sah den Film zum ersten Mal als Teenager in den siebziger Jahren. Er fiel in meine «pazifistische Cineastenperiode». Er gefiel mir sehr, aber er durfte mir nicht gefallen. Er war nun mal nicht von Bergmann oder Fassbinder. Er machte sich sogar über den Psychoquatsch lustig , auf den ich (und eine Menge anderer) damals standen. Und auch sonst. Gewalt. Männlichkeit. Solidarität. Drill. Rebellion. Unglück. Mut. Schnaps. Kampf. Heldentum. Tod. War es das, was Leonard Cohen meinte, als er sang: «Men will suffer, men will fight.» Kurzum, ein äußerst subversives Teil.

Und noch was. Außer dem Auftritt von ein paar wunderbar gut gelaunten Huren, und ein paar dekorativen Nazibräuten: Keine Frauen. Filme ohne Frauen. Wie: «Der Schatz der Sierra Madre», mit dem berühmtesten Gelächter der Filmgeschichte.

Schätze, es wird wieder mal Zeit, für einen Film ohne Frauen…

12 Antworten auf „Filme ohne Frauen“

  1. «Flucht aus Alcatraz» mit Clint Ostwald und viele andere Gefängnis-Filme…
    Außer die Frauengefängnis-Filme aus den 70ern…
    Long live Exploitation!

  2. Drohe ich mit dem Kochlöffel, oder was? Es geht um das kollektive Unterbewusste, lieber Henk, und das kann man nicht einfach so mal wegwischen, und außerdem liebe ich Männer, die Whisky saufen, Hunde aus Mitleid erschießen und für Frauen bezahlen. Mich muss man nicht beschwichtigen, ich mag dreckige Stiefel!

  3. Um es auf den Punkt zu bringen: Filme mit Männern (denen bekanntlich eine Rippe fehlt), zeugen immer vom Kampf ums Überleben, das sie blöderweise ohne die fehlende Rippe nicht bewerkstelligen können. So paradox wie lästig!
    Aber es sei ihnen wenigstens vergönnt, ohne lästige Zwischenkommentare im Kino zu sitzen und einfach nur zu leiden. Darunter, dass sie nicht da oben mitreiten können und stattdessen ihre Stiefel geputzt vor der Haustür stehen lassen müssen. Es tut mir so leid, dass mein Geschlecht euch so weit gebracht hat, die Rolle des wahren Helden aufzugeben! Der Cowboy stirbt aus …

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