Futblog l

Ab heute ist Futbol. Futbol mondial. Auf allen TV-Sendern: Südafrika. Vom Spitzmaul-Rhino bis zu jenem Township-Gangsterfilm, in dem ein Gangster versehentlich ein Auto mit Baby klaut, einem krähenden, männlichen Säugling. Es war ziemlich grotesk, was der Gangboy mit dem Kleinen alles anstellte. Wer je selber mit Babys zu tun hatte, weiß: So geht das nicht. Es war ein bisschen wie in Fußball-Filmen: Entweder hat man richtige Fußballer die kaum schauspielern können oder es verhält sich umgekehrt. Nicht, dass ein Baby schauspielern können sollte, aber ich hab ein Aufmerksamkeits-Problem, wenn man mir erzählt, dass ein Säugling, der stundenlang nicht gefüttert wurde, so richtig cool durchschläft. Diese Baby müsste in Serie gehen. Man würde stinkreich werden.

Also: Futbol.

Nelson Mandela soll am Eröffnungsspiel nicht anwesend sein. Er ist über 90 Jahre alt, und eine seiner Urenkelinnen kam gestern zu Tode. Wegen dem Futbol. Das ist, finde ich, ziemlich traurig.

Ich habe ein schönes Foto von Nelson Mandela über meinem Schreibtisch hängen. Es zeigt ihn zusammen mit einem Freund auf dem Dach eines Hochhauses, beim Sparring. In den Pausen seiner Prozesse. Vor 200 Jahren. Ich find’s schön ein Foto von Mister Mandela zu haben, auf dem weder Bono, noch Bob Geldoff, noch Madonna drauf ist. Ich halte es in Ehren. Wie Mister Mandela auch.