Die Spargel-Tour

Ich mag Spargel. Jetzt hat er Saison und er ist gut und frisch und billig. Ich sehe ihn von weitem: Grüner Bio-Spargel im Spar. € 2,49 das Pfund. Nehm ich. Die Dame an der Kasse lebt noch im Biedermeier. Sie hat Zeit. Alle Zeit der Welt. Und wir mit ihr. Als sie den Spargel über den Leser zieht, sehe ich auf dem Display 3,49 aufleuchten. Awright. So läuft das nicht. Sie klingelt nach Hilfe. Die Schlange wächst und wächst. Wir warten. Die Hilfe kommt. Sie müsste nur einen Blick auf das Schild werfen, gleich um die Ecke. 2,49 oder doch 3,49? Sie kommt zurück. Es macht den Anschein, als hätte sie sich verirrt. Sie zeigt mir ein Schild. Bio-Spargel 4,99. Sie hat das Schild getauscht. Kein Zweifel. Warum? Weiß ich nicht.

Aber so lernt man dieses Land verstehen: Du packst den Spargel ein, weil er 2,49 angeschrieben ist. An der Kasse sollst du dann 3,49 zahlen, und nach der Reklamation wird dir beschieden, dass der fein Grüne eigentlich 4,99 kostet. Bezahlen tust dann aber 3,49. Und das, mein Freund, ist doch nur logisch.

Das ist die so genannte Spargel-Tour. So ziemlich alles was hier läuft, läuft so.

Eines fernen Tages werde ich das vermutlich nicht nur kapieren, sondern auch verstehen.

Oder auch nicht.