Dieser Text ist wie eine Amateur-Jamsession mit Bongos

Es gab eine Zeit, da jammten wir. Drei Gitarren, ein Bongo. Oder drei Bongos, eine halbe Gitarre, Maultrommel und Kazoo. Oder zwei Gitarren und eine Bluesharp. Das war klasse. Für uns. Die Spieler. Wir pfiffen oder rauchten was ein und spielten. Manchmal stundenlang. Improvisationen in 4-einhalb Akkorden. Wie Ravi Shankar und John Mclaughlin. Wir fanden ziemlich gut, was wir da abließen. Es fühlte, und hörte sich klasse an. Wir wussten nicht, dass sich so was immer klasse anfühlt. Für diejenigen die’s tun.

Irgendwann einmal kam ich drauf, dass sich das Jammen für die Zuhörer so anließ, wie das bloße Zusehen, wenn ein anderer sein Gewicht in Gold aufgewogen bekam oder in einer dieser pervesen Kabinen stand, wo man nach Scheinen in einem Luftstrom haschen darf. Es machte schläfrig. Und man fragte sich, ist das schon alles? Besser geht’s nicht?

Dies Gefühl wird langsam vorherrschend.

Es ist wie dieser Text hier: Der macht auch nur mir Spaß. Und vor allem werde ich wegen ihm märchenhaft reich. Das finde ich zur Zeit besser als die Jamssessions mit diesen dämlichen Bongos, die inzwischen – glücklicherweise – ausgestorben sind.

Eine Antwort auf „Dieser Text ist wie eine Amateur-Jamsession mit Bongos“

  1. Das stimmt so nicht ganz! Mir hat der Text Spaß gemacht – ich gehörte zu den Zuhörern, die den Jammern nach Stunden die Hände balsamierte und ein Bier spendierte, ey super yeah murmelnd, und dann die ganze restliche Nacht das Gestampfe nicht mehr aus dem Schädel bekam. Ich fand das immer geil. Aber man musste schon ordentlich benebelt sein, das ist richtig!

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